24. Oktober 2013
Feine Nadel optimiert schonende Diagnostik
Neues Gerät erleichtert Gewebeproben und Punktionen
In der Abteilung für Innere Medizin II − Gastroenterologie/Pneumologie/Onkologie am Marienhospital Brühl finden Patienten verschiedene Möglichkeiten in der Diagnose, Therapie und Nachsorge von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Eine wichtige Untersuchungsmethode von Entzündungen und Tumoren ist der endoskopische Ultraschall mit einem Endosonografie-Gerät. Das Marienhospital hat die Untersuchungsmöglichkeit jetzt mit einer Anschaffung für 100.000 Euro weiter optimiert. Bei der Punktionsendosonografie ermöglicht es eine sehr feine Nadel, Organe gezielt zu punktieren. Bei einigen Erkrankungen kann so eine Operation verhindert werden.
Bereits seit Jahren besteht im Marienhospital die Möglichkeit der Endosonografie. Die Untersuchung erfolgt ähnlich wie eine Magenspiegelung unter leichter Schlafnarkose. Mit einem Ultraschallkopf an einer Sonde können auffällige Befunde in Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm sowie im Bereich der Bauchspeicheldrüse und des Enddarms abgeklärt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, benachbarte Organe und Strukturen zu untersuchen und auf einem Bildschirm sehr genau darzustellen. Hierzu gehören Veränderungen im Mittelfellraum zwischen den Lungenflügeln und der Lymphknoten sowie Erkrankungen der Gallenwege und der Nebennieren. „In der Beurteilung von Tumoren des Magen-Darm-Traktes, der Bauchspeicheldrüse, der Lunge sowie der Bronchien ist die Endosonografie von enormer Bedeutung für das therapeutische Vorgehen“, erläutert Dr. med. Thomas Kaufmann, Chefarzt der Inneren Medizin II. Bei der neuen Methode wird durch das Endosonografiegerät eine feine Nadel hervorgeschoben. Die Nadel kann Gewebe entnehmen, das ansonsten schwierig zu erreichen wäre. „Für unsere Patienten bedeutet das viel schonendere Eingriffe und kürzere Erholungszeiten“, fasst Dr. Kaufmann zusammen.
Bis jetzt sind im Marienhospital 20 Patienten mit der Punktionsendosonografie untersucht und behandelt worden. Bei der Behandlung von schmerzhaften Flüssigkeitsansammlungen an der Bauchspeicheldrüse bietet das neue Gerät besondere Vorteile, wie Dr. med. Harald Kohnen, Oberarzt in der Inneren Medizin II, beschreibt: „Die Flüssigkeit kann mit einem Katheter in den Magen oder den Dünndarm abgeleitet werden. Dort wird sie dann vom Körper abgebaut. So können wir sogar Abszesse drainieren, bei denen ansonsten eine Operation notwendig wäre.“ Bei der Untersuchung und Behandlung von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenerkrankungen intensiviert die Innere Medizin II auf diese Weise die gute Zusammenarbeit mit der Abteilung für Allgemein-/Viszeral- und Gefäßchirurgie.
Stephen Ziegler, Geschäftsführer des Marienhospital Brühl: „Die neue Methode erfordert langjährige Erfahrung des behandelnden Arztes. Ich freue mich sehr, dass wir im Marienhospital durch die hohe Expertise und die verschiedenen Spezialgebiete unserer Ärzte sowie gezielte Investitionen die Patientenversorgung weiter optimieren können.“
Foto (v. l.): Chefarzt Dr. med. Thomas Kaufmann und Oberarzt Dr. med. Harald Kohnen präsentieren das neue Gerät