02. Februar 2012

Ev. Krankenhaus Witten als Traumazentrum zertifiziert

Unfallchirurgie und Orthopädie als Teil des Traumanetzwerks Ruhrgebiet bestätigt

Bei lebensbedrohlichen Verletzungen zählt jede Minute. Um eine schnellst- und bestmögliche Versorgung von Unfallopfern mit schwersten Verletzungen sicherzustellen, haben unfallchirurgische Kliniken aus dem Revier das Traumanetzwerk Ruhrgebiet gegründet. Das Evangelische Krankenhaus Witten hat jetzt das Zertifikat als lokales Traumazentrum im Traumanetzwerk Ruhrgebiet erhalten. Damit bescheinigen die Prüfer dem Haus an der Pferdebachstraße, für die Versorgung schwerstverletzter Patienten optimal aufgestellt zu sein.

Nach den Vorgaben des „Weißbuchs“ der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) verfügen die am Netzwerk beteiligten Häuser – wie das Evangelische Krankenhaus Witten – über eine eigenständige Abteilung für Unfallchirurgie. Damit nicht genug: „Wir mussten nachweisen, dass wir bestimmte personelle, fachliche und technische Anforderungen erfüllen“, erklärt Dr. Michael Luka, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. Dazu gehören ein fachärztlicher Bereitschaftsdienst und ein sogenannter Schockraum zur Erstversorgung von Schwerstverletzten. Hierfür hat das Evangelische Krankenhaus unter anderem ein mobiles Beatmungsgerät, ein Infusionswärmegerät, und einen Überwachungsmonitor mit EKG und Defibrillator neu angeschafft.

Auch das Team aus Unfallchirurgen und Anästhesisten sowie besonders qualifiziertem Pflegepersonal aus Ambulanz, Intensivstation und OP-Bereich ist speziell geschult. „Im Ernstfall müssen alle Rädchen ineinandergreifen“, sagt Dr. Luka. Der Chefarzt freut sich, dass die Prüfer der DGU die guten räumlichen Bedingungen, die Einrichtung des Schockraums, den freundlichen, kollegialen Umgangston und den Eindruck eines gut eingespielten Teams besonders lobenswert hervorhoben. „Das ist eine schöne Bestätigung für unsere Bemühungen, Unfallopfern rund um die Uhr die bestmögliche medizinische Behandlung zu garantieren.“

Bei Unfällen im Verkehr, bei der Arbeit, in der Freizeit oder zuhause erleiden jedes Jahr rund vier Millionen Menschen in Deutschland eine Verletzung, in der Medizin als Trauma bezeichnet. Das Traumanetzwerk Ruhrgebiet hat die flächendeckende Optimierung der Versorgungsqualität von Schwerverletzten zum Ziel. Die Mitglieder legen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit Kriterien dafür fest, ob ein Patient in seinem Heimatkrankenhaus behandelt werden kann oder ob er in ein überregionales Traumazentrum verlegt werden muss. Diese Ausgabe übernehmen im Netzwerk Spezialkliniken wie das Bergmannsheil und das Knappschaftskrankenhaus in Bochum, das Klinikum Dortmund und das Universitätsklinikum Essen.