25. Februar 2013
Erstes Traumazentrum im Kreis Olpe am St. Martinus-Hospital
Im Kreis Olpe ereignen sich immer wieder tragische Unfälle. Das St. Martinus-Hospital Olpe hat sich in den vergangenen Jahren auf die Behandlung von Schwerverletzten spezialisiert. Nach der Zertifizierung zum Traumazentrum konnte das Olper Krankenhaus dem bestehenden Traumanetzwerk der Region Köln beitreten.
Nach wie vor ist eine schwere Verletzung nach Verkehrs-, Arbeits- oder häuslichen Unfällen die häufigste Todesursache bei Menschen unter 45 Jahren. Die Überlebenschance und das Auftreten von Folgeschäden hängen entscheidend von der frühzeitigen und qualitativen Versorgung bei schweren Unfällen ab. Insbesondere in einer ländlich geprägten Region wie dem Sauerland mit vergleichsweise langen Transportwegen, stellt die frühzeitige adäquate Versorgung schwerverletzter Patienten eine besondere Herausforderung dar. Standardisierte Abläufe, abgestimmte Qualitätskriterien sowie ständige Fort- und Weiterbildung sind nötig, um die optimale Zusammenarbeit von Rettungsassistenten, Notärzten, Klinikärzten und Pflegepersonal zum Wohl des Patienten zu gewährleisten. Um dem Anspruch der schnellen qualitativen Versorgung Rechnung zu tragen, hat sich die Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Jürgen Bong am Olper St. Martinus-Hospital entschlossen, dem Traumanetzwerk der Region Köln zur Behandlung von Unfallopfern beizutreten. Voraussetzung für den Beitritt war die Zertifizierung des Hauses als so genanntes lokales Traumazentrum.
Traumanetzwerk Köln beigetreten
Das Traumanetzwerk der Region Köln wurde 2011 gegründet und zählt mit dem St. Martinus-Hospital 14 Mitglieder. Ziel des Traumanetzwerkes ist die flächendeckende schnellstmögliche Versorgung aller schwerverletzten Personen rund um die Uhr. Die Etablierung des Traumanetzwerkes ging von den Unfallchirurgen der neun Gründungskliniken - darunter die Universitätsklinik Köln - aus, die die Behandlungsabläufe und Ressourcen jedes Krankenhauses optimieren wollten. Voraussetzung für den Eintritt in das Traumanetzwerk ist neben der örtlichen Nähe zu Köln eine Überprüfung der Abläufe und Ausstattung des Hauses durch externe Experten der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie in einem Zertifizierungsverfahren.
Kurze Wege – schnelle Hilfe
Die Zielvorgaben für eine Zertifizierung als Traumazentrum sind hoch. So muss das Haus beispielsweise neben einem schnellen Computertomographen, einem Hubschrauberlandeplatz, einem speziell ausgestatteten Behandlungsraum (Schockraum) auch die 24-Stunden-Präsenz einer Vielzahl ärztlicher Disziplinen, speziell geschultes Personal und die ärztliche Besetzung der Intensivstation rund um die Uhr vorhalten. Im konkreten Fall erfolgt nach Eintreffen eines Schwerverletzten in der Zentralen Aufnahme des St. Martinus-Hospitals die Erstversorgung im Schockraum, in dem das Behandlungsteam den Patienten bereits erwartet. Nach Stabilisierung des Kreislaufs verschafft sich das Team mittels Ultraschall und Computertomographie innerhalb der ersten 30 Minuten nach Eintreffen einen Überblick zum Gesundheitszustand und leitet unmittelbar lebensrettende Maßnahmen, die Verlegung auf die Intensivstation oder in den OP ein.
Regelmäßige Überprüfung
Die Zertifizierung zum Traumazentrum ist für einen Zeitraum von drei Jahren befristet. Dann erfolgt eine erneute Überprüfung der Anforderungen durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie.