27. März 2015

Eine „Kümmerin“ für Patientinnen und Patienten

Neues Modellprojekt von KV und Kliniken der Stadt Köln in Köln-Holweide verbessert die Versorgung

Düsseldorf/Köln – An der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung verbessern die Kliniken der Stadt Köln gGmbH und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein die Betreuung der Patienten. Am Krankenhaus Köln-Holweide kümmert sich jetzt eine neue „Überleitungsmanagerin“ persönlich um den Informationsaustausch zwischen den Ärztinnen und Ärzten in der Praxis und in der Klinik. Sie erleichtert damit besonders schwer kranken, älteren oder alleinstehenden Patientinnen und Patienten den Weg von der ambulanten in die stationäre Behandlung und nach dem Aufenthalt in der Klinik wieder zurück nach Hause.

„Mit dem neuen Projekt haben wir eine patientennahe Lösung etabliert, von der vor allem Patientinnen und Patienten profitieren, deren Betreuung nicht nur medizinisch einen hohen Aufwand erfordert – zum Beispiel Demenz- oder Palliativpatienten“, sagt Roman Lovenfosse-Gehrt, Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln gGmbH. „Die Überleitungsmanagerin stellt sicher, dass die Patienten bestmöglich begleitet werden – von der Einweisung ins Krankenhaus über die stationäre Behandlung bis zum Verlassen der Klinik und der weiteren Behandlung durch die ambulant tätigen Kolleginnen und Kollegen.“

Ansprechpartnerin für Ärzte, Patienten und Angehörige
„Wir sehen seit langem Verbesserungsbedarf an der Schnittstelle von Praxis und Klinik“, sagt Dr. med. Peter Potthoff, Vorsitzender der KV Nordrhein. „In Köln-Holweide erproben wir eine Form des Überleitungsmanagements durch eine konkrete, entsprechend qualifizierte Ansprechpartnerin für Ärzte und Patienten vor Ort.“ Die Überleitungsmanagerin kann etwaige Unverträglichkeiten von Arzneimitteln oder besondere Verdachtsdiagnosen frühzeitig mitteilen und so dafür sorgen, dass das Krankenhaus auf den Gesundheitszustand des Patienten eingehen kann. „So überwinden wir auch die derzeit immer noch bestehenden technischen Hürden bei der elektronischen Kommunikation zwischen Kliniken und Praxen.“

Im Krankenhaus steht die Überleitungsmanagerin auch Angehörigen als Ansprechpartner zur Verfügung und nimmt regelmäßig an Visiten teil. Um eine bestmögliche Weiterbehandlung im ambulanten Bereich sicherzustellen, begleitet die sie auch die Entlassung der Patienten aus dem Kranken-haus: „Sie informiert den behandelnden niedergelassenen Arzt frühzeitig über die bevorstehende Entlassung und sorgt dafür, dass ihn wichtige Untersuchungsberichte der Klinik erreichen“, sagt Prof. Dr. Arno Dormann, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Köln-Holweide.

Begleitung des Patienten endet erst zuhause
Zu diesem Zweck haben die Projektpartner eine Dokumentenmappe entworfen, der unter anderem Medikations- und Therapiepläne beigelegt werden. „Diese Angaben sind wichtig. Sie vermeiden unnötige Belastungen für die Patienten“, so Potthoff. „Außerdem kann so früh geklärt werden, ob der Patient zuhause ausreichend betreut werden kann.“

Das Pilotprojekt ist zunächst auf 18 Monate angelegt und soll den Informationsfluss zwischen allen an der Behandlung Beteiligten nachhaltig verbessern. Finanziert wird die Stelle der Überleitungsmanagerin hälftig von den Kliniken der Stadt Köln und der KV Nordrhein. Die Teilnahme am Projekt ist für die Patienten freiwillig und kostenlos.

Zur Berichterstattung über die Arbeit der Überleitungsmanagerin laden wir herzlich ein.