24. März 2015

Ein „Amulett“ für das Herz

Moderne Technik trägt dazu bei, schlaganfall-gefährdeten Patienten besser helfen zu können

Kardiologen des St. Vincenz-Krankenhauses haben nun erstmalig in Paderborn ein neues System zur Verhinderung eines Schlaganfalls in das Herz von fünf schlaganfall-gefährdeten Patienten implantiert. Das neue System erlaubt es mittels eines Herzkatheters, das linke Herzohr zu verschließen. Diese Prozedur ist deshalb so wichtig, weil in der Ausstülpung des Herzvorhofes bei Patienten mit Vorhofflimmern häufig Blutgerinnsel entstehen. Wenn diese in das Gehirn weggeschwemmt werden, können sie dort einen Schlaganfall verursachen.

„Das jetzt verfügbare, neue System namens „Amulet™“ hat erhebliche Vorteile gegenüber den bisherigen Geräten“, erläutert Prof. Andreas Götte, Chefarzt der St. Vincenz-Kardiologie. „Mit seiner Hilfe können nun noch mehr Patienten behandelt werden, bei denen das Vorgängermodell nicht helfen konnte.“ Die minimal-invasiven Eingriffe erfolgen am St. Vincenz-Krankenhaus unter optimalen hygienischen und technischen Bedingungen im hochmodernen, neuen Hybrid-OP, der eigens für sehr komplexe kardiovaskuläre Eingriffe im vergangenen Jahr für 1,5 Mio. Euro fertiggestellt wurde.

Bei dem Eingriff zum Verschluss des linken Herzohres, der von drei Kardiologen gemeinsam durchgeführt wird, wird über eine Vene am rechten Bein der Patienten das System zunächst in die rechte Herzkammer vorgeschoben und dann durch eine Punktion der Herzscheidewand in den linken Vorhof gebracht. Unter Ultraschallkontrolle sowie mittels Röntgen wird die optimale Position des Gerätes im Herzohr ermittelt und dann dort implantiert. „Wir sind sehr froh, dass wir im St. Vincenz-Krankenhaus auf dem neusten Stand der medizinischen Technik behandeln können. Die optimale Versorgung unserer Patienten ist uns besonders wichtig“, so Dr. Matthias Hammwöhner (Oberarzt der Klinik).