12. April 2013

Die heilige Elisabeth ist zurückgekehrt

In vielen katholischen Krankenhäusern tragen Gebäude und Stationen die Namen von Heiligen, um sie deren Fürsprache und Schutz anzuvertrauen. Im Marienhospital Brühl begegnen den Menschen die heilige Maria, der heilige Josef, der heilige Hubertus, die heilige Anna und die heilige Elisabeth. Am 12. April fand die feierliche Einsegnung der neuen Elisabethfigur des Krankenhauses statt. Die Feier wurde gestaltet durch den katholischen Krankenhausseelsorger am Marienhospital Brühl Pastoralreferent Otto Michael Bürvenich. Dechant Jochen Thull, St. Margareta Brühl, segnete die neuen Kunstwerke ein.
Geschäftsführer Stephen Ziegler begrüßte die Gäste: „Direkt neben unserer Zentralambulanz stand lange Jahre eine Figur der heiligen Elisabeth“, erklärte er den Anlass der Feier: „Seit einiger Zeit war der Platz der heiligen Elisabeth leer. Umso mehr freue ich mich, dass wir die heilige Elisabeth heute ins Marienhospital Brühl zurückholen können.“ Die neue Figur wurde gestaltet von der Meckenheimer Künstlerin Beate Meffert-Schmengler, die unter anderem auch bereits die Engelstele auf dem Grabfeld für die Bestattung tot- und fehlgeborener Kinder auf dem Brühler Südfriedhof gestaltet hat. Ergänzt wird die neue Elisabethfigur durch ein Wandbild von Meffert-Schmengler mit Motiven aus dem Leben der Heiligen.
„Die Heiligenfiguren im Marienhospital sind Ausdruck unseres Glaubens, denn sie machen unsere innere Verbundenheit äußerlich anschaulich und sichtbar“, verdeutlichte Ziegler: „Figur und Bild sollen Patienten, Besuchern und Mitarbeitern Kraft geben und an die Christusverbundenheit und Barmherzigkeit der heiligen Elisabeth von Thüringen erinnern.“
Bürvenich verdeutlichte, dass die Kunst schon immer ein Weg gewesen sei, dem Glauben der Menschen einen Ausdruck und ein Gesicht zu geben. „Die Figur der heiligen Elisabeth von Thüringen und das Bild mit dem Blick auf ihr Leben geben gerade hier im Krankenhaus Zeugnis von der Zuwendung und Nähe Gottes, die uns diese Frau erleben lässt“, erklärte der Krankenhausseelsorger. Gleichzeitig sei in den Kunstwerken auch Fremdes und Unbegreifliches, das den Betrachter innehalten lasse und viele Patienten an ihr eigenes Erleben im Krankenhaus erinnere.
Der Legende nach widmete sich die heilige Elisabeth von Thüringen Zeit ihres Lebens den Kranken und Armen am Fuße der Wartburg. Ihr Einsatz grub sich tief in die Erinnerung und in den Glauben der Menschen ein. Auch von Anfeindungen und Schicksalsschlägen ließ sie sich nicht von ihrem Weg abbringen. Bis zu ihrem frühen Tod im Alter von 24 Jahren kümmerte sie sich mit aufopferungsvoller Fürsorge um Kranke, Arme und Kinder. So gibt sie auch heute noch vielen Menschen Hoffnung und Mut. Die neue Elisabethfigur des Marienhospitals ist in grobem Ton gestaltet, um die Natürlichkeit und das einfache Leben der Heiligen zu unterstreichen. Das große Herz der Heiligen für ihre Mitmenschen ist dadurch angedeutet, dass das Kleid in Herznähe leicht geöffnet ist. Das ergänzende Wandbild zeigt die Geschichte der heiligen Elisabeth, ihre Hingabe und ihren frühen Tod.
Die Bildhauerin Beate Meffert-Schmengler, bekannt durch mehrere öffentliche Werke im Köln-Bonner Raum, wurde auf die verwaiste Elisabeth-Nische während des Neujahrsempfangs 2010 aufmerksam gemacht. „Nach der Recherche, vielen Gesprächen im christlichen Umfeld um die Legende der Elisabeth und deren kirchlichen Hintergrund sowie der geschichtlichen Aufbereitung des Themas begann meine eigentliche Arbeit“, berichtete die Künstlerin. „Mich interessierte bei der Entstehung des Werks die Elisabeth als Frau zusammen mit der Herausforderung, die Legende mit der Historie in einer Skulptur zu vereinen. Während meines Schaffensprozesses versetzte ich mich ganz in die Person ‚Elisabeth‘ und gestaltete aus dem Gefühl.“ Auch Seelsorge und Betriebsleitung des Marienhospitals setzten sich intensiv mit den Kunstwerken auseinander und unterstützen den Prozess der Entstehung.
Ermöglicht wurde die Gestaltung der neuen Figur und des Bildes durch die Adventskalenderaktion 2012 des Marienhospital Brühl. Jedes Jahr veranstaltet das Haus im Dezember den größten Adventskalender der Stadt Brühl. Auch im letzten Jahr gestalteten wieder zahlreiche Schulklassen, Kindergartengruppen, Vereine, Chöre und Mitarbeitende einen Abend in der Adventszeit. Jedes Jahr wird die Adventskalenderaktion mit einem guten Zweck verbunden. Die Spenden aus der Aktion 2012 in Höhe von 5.320 Euro waren der Grundstock, um die neue Figur sowie das Wandbild zu realisieren. Ziegler nutze die Einsegnungsfeier gern, um Dank zu sagen: „Nur durch diese Unterstützung können wir die heilige Elisabeth in unserem Haus wieder angemessen präsentieren. Patienten, Besuchern und Mitarbeitenden sind Bild und Figur ein Haltepunkt im Krankenhausalltag. Dafür gilt allen Spendern unser herzlicher Dank! Frau Meffert-Schmengler danke ich für die hervorragende Umsetzung und allen Beteiligten für das große Engagement.“

Foto: Der katholische Krankenhausseelsorger am Marienhospital Brühl Pastoralreferent Otto Michael Bürvenich, Dechant Jochen Thull, die Künstlerin Beate Meffert-Schmengler, Geschäftsführer Stephen Ziegler, Pflegedienstleitung Katrin Sander, die evangelische Krankenhausseelsorgerin Heike Marzusch