16. Mai 2012

Diabetes: St. Vincenz Kinder- und Jugendmedizin erneut ausgezeichnet

Bestmögliche Betreuung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes

Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland. Sieben Millionen Menschen sind betroffen, darunter rund 25.000 Kinder und Jugendliche. Sie brauchen fachübergreifende Behandlung in spezialisierten Zentren, Kliniken oder Praxen. Um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, zertifiziert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Einrichtungen, die hohe definierte Anforderungen erfüllen. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des St. Vincenz-Krankenhauses hat jetzt erneut die „Basisanerkennung“ der DDG erhalten. Bereits seit 1995 ist „das Vincenz“ als ambulante uns stationäre Behandlungseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes anerkannt.

Dr. Johannes Wolf, Kinderarzt sowie Kinderendokrinologe und -Diabetologe an der Klinik für Kinder und Jugendmedizin, freut sich über die Erneuerung des Zertifikats: „Wir zeigen damit, dass wir dauerhaft die strengen Kriterien der DGG erfüllen. Dazu gehören zum Beispiel ein multiprofessionelles Team aus Diabetesärzten und -beraterinnen, Psychologin, Sozialarbeiterin und Physiotherapeutin, ein altersgerechtes strukturiertes Schulungsangebot sowie ein gut funktionierendes Qualitätsmanagement.“ Jährlich versorgt das Team etwa 180 Kinder und Jugendliche mit Diabetes aus Paderborn und dem weiteren Umland. 2011 waren es knapp 1000 ambulante und 100 stationäre Behandlungen. Die St. Vincenz-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist damit die größte Behandlungseinrichtung in der Region. An dem deutschlandweiten Qualitätsvergleich beteiligt sie sich zweimal im Jahr.

Die Zahl der Erkrankungen an Diabetes Typ 1 nimmt bei Kindern und Jugendlichen seit Jahren stark zu. Immer jüngere Kinder sind betroffen. Der Diabetes Typ 2 hingegen ist im Kindes- und Jugendalter trotz zunehmendem Übergewicht immer noch selten. Diabetes kann bei Betroffenen zu ernsten Folgeerkrankungen führen. Denn ein erhöhter Blutzucker schädigt die kleinen und großen Gefäße. Es kann zu Schlaganfall oder Herzinfarkt, Nierenversagen, Amputationen oder Erblindungen kommen. Durch eine gute medizinische Betreuung lassen sich Folgeerkrankungen vermeiden. Damit die Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern den richtigen Umgang mit ihrer Erkrankung erlernen, bietet die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin daher regelmäßig Gruppenschulungen für unterschiedliche Altersstufen an.

In den Leitlinien von Fachgesellschaften wie der DDG sind wissenschaftlich fundiert die aktuellen Empfehlungen für die Behandlung von Diabetes in Klinik und Praxis festgehalten. Aus diesen Leitlinien hat die DDG auch die Richtlinien für die Zertifizierung der spezialisierten Behandlungseinrichtungen für Menschen mit Diabetes Typ 1 und 2 und Diabetes bei Kindern und Jugendlichen abgeleitet. Erhält eine Einrichtung eines der Zertifikate der DDG, können Patienten sicher sein, dass sie in dieser Klinik oder Praxis optimal, sprich: leitliniengerecht, behandelt werden. Die Zertifizierung ist damit ein „Qualitätssiegel“ und dient der Orientierung auf der Suche nach geeigneten Behandlern. Um für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen zertifiziert zu werden, muss die jeweilige Einrichtung Erfahrung nachweisen – das heißt, pro Quartal mindestens 25 Kinder ambulant und pro Jahr mindestens 25 Kinder stationär leitliniengerecht behandelt haben.