24. April 2018

Chirurgische Ambulanz räumlich und organisatorisch verbessert

Qualifizierte Ersteinschätzung für mehr Sicherheit im St. Vincenz

Paderborn. „Wer zuerst kommt, malt zuerst“ – eigentlich ein altbewährtes Motto. Nicht so in der Notfallambulanz eines Krankenhauses, denn hier müssen Patienten in lebensgefährlichen Zuständen zwingend vorgezogen werden. Als zweite Klinik im St. Vincenz-Krankenhaus hat die von Dr. Lutz Mahlke geleitete Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie in der Chirurgischen Ambulanz deshalb jetzt ein standardisiertes Triagesystem zur schnellen Ersteinschätzung von Patienten eingeführt. Das bedeutet, dass die Schwere der Erkrankung gleich bei der Vorstellung in der Ambulanz verlässlich von speziell ausgebildeten Triage-Pflegefachkräften bewertet und daraus eine Behandlungspriorität abgeleitet wird. Das führt zu mehr Sicherheit für die Patienten, bedeutet aber zum Beispiel auch, dass Patienten mit minderschweren Verletzungen, die eigentlich problemlos vom Hausarzt oder dem Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Ärzte behandelt werden könnten, länger warten müssen.

„Für die Patienten in unserer Ambulanz bringt das neue System nicht nur mehr Sicherheit, sondern ist auch viel gerechter“, erläutert Martina Timmerberg, Leiterin der Chirurgischen Ambulanz, die die Einführung des Systems mit betreute. Als Startschuss erfolgte vor einigen Monaten die Gründung einer AG „Triage für die Chirurgische Ambulanz“. Zwei Pflegefachkräfte, zwei Ärzte und zwei Mitarbeiter der IT-Abteilung kamen diesem Auftrag gerne nach. Sie entschieden sich für den Emergency Severity Index (ESI), ein fünfstufiges Triagesystem, mit dem die Behandlungsdringlichkeit anhand der Schwere der Erkrankung und des voraussichtlichen Ressourcenbedarfs festgelegt wird: „Es sitzt niemand einfach nur da und wartet, sondern hatte zeitnah bereits einen qualifizierten Kontakt in unserer Ambulanz. Für uns heißt das, die körperlichen Symptome sind eingruppiert und der Patient ist unter Kontrolle“, so Timmerberg. Weiterer Vorteil: „Im Schnitt können die Patienten die Ambulanz schneller wieder verlassen.“

Ein wichtiger Bestandteil des neuen Systems ist die EDV-Unterstützung an den Computerarbeitsplätzen der Ambulanz. An einem offenen Monitor im Flur wird der aktuelle Status aller Patienten in der Ambulanz mit Triagestufe, voraussichtlicher Dauer der Behandlung und aktuellem Aufenthaltsort übersichtlich dargestellt. Wartet jemand zu lange, wird eine unübersehbare Warnung angezeigt. „Von der Ersteinschätzung bis zum Arztbrief ist das gesamte System EDV-unterstützt“, erläutert Timmerberg. „So können wir zum Beispiel jedem Patienten seinen Arztbrief gleich mitgeben, wenn er die Ambulanz verlässt.“

Zusätzlich zu diesen organisatorischen Verbesserungen wurde in der Ambulanz aufwendig renoviert. Umbaumaßnahmen, neue Möbel und frische Farben sorgen für ein moderneres Ambiente, was den Aufenthalt für die Patienten ein wenig angenehmer machen soll.

Bildunterzeile: von links: Silke Koslowsky, Mitarbeiterin der IT-Abteilung, Maria Eberhardt, stellv. Leitung Chirurgische Ambulanz, Daria Vogt, Assistenzärztin der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Eva Piel, Assistenzärztin Allgemeinchirurgie sowie Martina Timmerberg, Leiterin der Chirurgischen Ambulanz

(Foto: St. Vincenz-Krankenhaus/Hoppe)