12. Mai 2014

Üben für den Ernstfall

Operateure im St. Martinus-Hospital trainierten in einem einwöchigen Seminar Operationstechniken

Auch wenn man es den meterhohen Kisten im Forum des Olper Krankenhauses nicht ansehen kann: hier steckt hochspezialisierte Technik drin. Für ein Intensivtraining stellte die Firma Applied Medical den Operateuren im St. Martinus-Hospital jetzt ein ausgeklügeltes OP-Modell zur Verfügung. Das Modell simuliert den menschlichen Körper bei Operationen nahezu perfekt und meldet sich umgehend, wenn etwas während des Eingriffs nicht optimal verläuft. Komplikationen lassen sich so unmittelbar erkennen und ermöglichen eine umgehende Korrektur des Eingriffs. Per Schublade kann das OP-Modell für unterschiedlichste Operationsmethoden wie Gebärmutterentfernungen und Inkontinenz-Operationen präpariert werden. „Das Operieren an diesem speziellen Modell ist unglaublich nah an der Originalsituation“, sind sich der Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Jürgen Schwickerath, und der Oberarzt der Chirurgischen Klinik, Dr. Daniel Sinn, einig. Die beiden Operateure haben in Kooperation mit Applied Medical das einwöchige Intensivtraining für Operateure initiiert. „Das Modell gibt dem Operateur sofort eine Rückmeldung, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Dadurch ist der Lerneffekt gerade für junge Assistenzärzte immens. Aber auch erfahrene Operateure können ihre Operationstechniken weiter optimieren.“

So lassen sich beispielsweise neben der Dauer der Operation auch wertvolle Informationen zur Bewegung der Instrumente bei der so genannten Schlüssellochchirurgie im Bauchraum gewinnen. Bei dieser Operationstechnik werden keine großen Bauchschnitte gemacht, sondern die Kameras und Instrumente über natürliche Körperöffnungen oder winzige Schnitte in der Bauchdecke eingebracht. Die Herausforderung für den Operateur besteht bei dieser Methode darin, dass er das Operationsgebiet und die Führung der Instrumente nur über den Bildschirm sehen kann. Große Bewegungen der Instrumente gilt es für einen gezielten Eingriff und optimalen Verlauf der Operation zu vermeiden. „Anhand der detaillierten Auswertungen konnten allen Trainingsteilnehmern die Schwierigkeiten der Eingriffe und das Verbesserungspotenzial aufgezeigt werden. Für uns ist dieses Intensivtraining eine nachhaltige Maßnahme zur Verbesserung der Patientenversorgung“, resümieren Dr. Schwickerath und Dr. Sinn den Erfolg der Trainingswoche.