08. April 2016

Bauchspeicheldrüse: Expertise in Solingen bestätigt

Die St. Lukas Klinik in Solingen hat sich auf die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Bauch

Alfons Kern sprengt jede Statistik. Vor 15 Jahren wurde der heute 84-Jährige wegen eines bösartigen Tumors an der Bauchspeicheldrüse operiert – die statistische Überlebensrate liegt bei dieser Art Tumor nach vier Jahren bei 41 Prozent. Eine große Operation stand für Alfons Kern an, die der heutige Chefarzt der Chirurgie an der St. Lukas Klinik Dr. Markus Meibert, gleich zu Beginn seiner Zeit in Solingen durchführte. „Ich kam aus einem Haus, das damals führend in der Pankreaschirurgie war.“ Mit entsprechender Erfahrung operierte er den ehemaligen Leiter der Albert-Schweitzer-Realschule rund vier Stunden und entfernte den Tumor, der vergleichsweise günstig im Pankreaskopf lag. Schwierig bei der Operation an dem gut 15 Zentimeter großen Organ: die großen Blutgefäße liegen in unmittelbarer Nachbarschaft und es ist mit Magen, Darm und Leber verbunden, gibt für die Verdauung und den Blutzuckerhaushalt wichtige Fermente und Hormone ab. „Diese Versorgung müssen wir nach der Entfernung des Pankreaskopfes chirurgisch neu schaffen“, sagt Dr. Markus Meibert.
Die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse ist anspruchsvoll und unterliegt strengen Qualitätsanforderungen, die in zertifizierten Zentren wie dem der St. Lukas Klinik regelmäßig von unabhängigen Instituten geprüft wird. Dieses Zeugnis wurde der St. Lukas Klinik für die gute fachübergreifende Zusammenarbeit ausgestellt. Dass auch schon vorher gut gearbeitet wurde, beweist aber auch die Geschichte von Alfons Kern, der neben einem guten Chirurgen auch einen aufmerksamen Hausarzt hatte. Der ist den schlechten Leberwerten schnell mit einer endoskopischen Untersuchung der Bauchspeicheldrüse auf den Grund gegangen, so dass der Tumor in einem frühen Stadium gefunden wurde. Aus der Bahn geworfen hat die Krebsdiagnose den achtfachen Familienvater nicht. „Ich hatte nie Todesangst.“
„Patienten“, sagt Prof. Dr. Ulrich Mahlknecht, Chefarzt der Onkologie und Hämatologie an der St. Lukas Klinik, „die solide Tumoren haben, die man beispielsweise auf den MRT-Bildern sehen kann, können ihre Krankheit eher begreifen und so auch annehmen und verarbeiten.“ Leukämiepatienten fiele das oft schwerer. Seit 2012 ist der Krebsspezialist in Solingen und hat auch die psychoonkologische Begleitung etabliert. „Jeder stationäre Patient spricht mit unserer Psychoonkologin.“
Das Zertifikat ist eine Bestätigung der geleisteten Arbeit, aber auch eine Verpflichtung für die Zukunft. Die Zahl der Patienten, die sich wegen eines Tumors an der Bauchspeicheldrüse in die Hände der Spezialisten an der St. Lukas Klinik begeben haben, steigt. Im letzten Jahr war eine Steigerung um über 30 Prozent zu verzeichnen. Die besondere Kompetenz, aber auch die Fürsorge in der Betreuung verbreitet sich schnell.