23. September 2013

Auszeichnung für die Klinik für Chirurgie

Hernienzentrum ist zertifiziert

Die Klinik für Chirurgie am St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn GmbH hat eine Auszeichnung in der Chirurgie von Bauchwandbrüchen (Hernien) erhalten: Das in diesem Jahr neu entstandene Hernienzentrum wurde von der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) zertifiziert. Das „DHG-Siegel Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ bestätigt eine operative Versorgung von mindestens 30 Hernienpatienten pro Jahr und die Teilnahme an der Qualitätssicherungsstudie „Herniamed“.
„Das Siegel zeigt, dass uns die Qualität der Hernienchirurgie am Herzen liegt“, freut sich Dr. med. Albert Peters, Chefarzt des Schwerpunktes Allgemein- und Viszeralchirurgie der Klinik für Chirurgie. Eine Hernie liegt vor, wenn Organe durch eine angeborene oder erworbene Lücke in den tragenden Bauchwandschichten aus der Bauchhöhle treten. Die häufigste Hernie ist der Leistenbruch, bei dem sich in der Leistengegend Organe nach außen wölben. Nabelbrüche, Narbenbrüche bei Operationsnarben, Eingeweidebrüche bei künstlichen Darmausgängen und in Lücken des Zwerchfells sind weitere Hernien, die unbedingt behandelt werden sollten.
In Deutschland werden pro Jahr rund 350.000 Hernien operiert. Obwohl Hernienoperationen zu den Routineeingriffen gehören, verbleiben bei über zehn Prozent der Patienten chronische Schmerzen im Operationsbereich. Mithilfe der Ergebnisse aus der Herniamed-Studie können Ursachen dafür erarbeitet werden, um sie zukünftig möglichst zu vermeiden. Die teilnehmenden Chirurgen müssen dazu alle durchgeführten Hernienoperationen nach fundierten wissenschaftlichen Standards über das Internet in die Qualitätssicherungsstudie eingeben. „Wenn Patienten der fortlaufenden Überwachung in der Studie zugestimmt haben, werden in Abständen von einem, fünf und zehn Jahren die Ergebnisse der Operation kontrolliert“, erklärt Oberarzt Peter Frölich das Verfahren. „Später auftretende Probleme können wir so sicher erkennen und die Daten unseren Kollegen bundesweit zur Verfügung stellen.“ Auf der Basis dieser Ergebnisse können Experten dann die besten Therapieoptionen für die Patienten bestimmen. „Es ist für uns eine tolle Anerkennung, an dieser wichtigen wissenschaftlichen Aufgabe mitarbeiten zu dürfen, und unterstreicht unsere Expertise“, fasst Dr. Peters zusammen.

Das St. Johannisstift Evangelisches Krankenhaus Paderborn GmbH umfasst die Kliniken für Innere Medizin, für Chirurgie, für Gynäkologie/Geburtshilfe, für Geriatrie und für Anästhesie/Intensivmedizin sowie eine HNO-Belegabteilung. Schwerpunkte sind die Chirurgie (Viszeral- und Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie und Unfallchirurgie), das Gefäßzentrum (interventionelle Angiologie), die Geriatrie (altersgerechte Medizin), die Frauenheilkunde und die Geburtshilfe sowie die Diagnostik und Behandlung chronischer Stoffwechselerkrankungen, insbesondere des Diabetes mellitus. Das Krankenhaus ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008.

Foto:
Dr. med. Albert Peters (r.) und Peter Frölich, Chefarzt und Oberarzt des Schwerpunktes Allgemein- und Viszeralchirurgie der Klinik für Chirurgie, mit dem Zertifikat „DHG-Siegel Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“