11. August 2014

Australische Augenärzte ehren Bochumer Mediziner

„Gold Medal Award“ für fortschrittliche Kataraktchirurgie mit dem Femtosekundenlaser

In unserer globalisierten Welt gibt es keine Grenzen für die Ausbreitung von Wissen und Fortschritt. Pionierleistungen, gerade im Bereich Medizin, die auf einem Kontinent erbracht werden, werden schnell auf einem anderen Erdteil zum Nutzen der Patienten angewendet. Einen solchen Vorreiter haben jetzt australische Augenärzte geehrt: Prof. Dr. Burkhard Dick, Direktor der Augenklinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, erhielt beim Jahrestreffen der Fachgesellschaft „Australasian Society of Cataract and Refractive Surgeons“ (AUSCRS) im australischen Port Douglas den „Gold Medal Award“.

Dick wurde für seine Verdienste um die Erforschung und Verbreitung einer neuen Methode in der Kataraktchirurgie gewürdigt, die immer mehr Patienten mit hoher Erfolgsrate zugute kommt: den Einsatz des Femtosekundenlasers bei der Operation des Grauen Stars. Dick ist ein Pionier dieses Lasers, der mit weit höherer Genauigkeit als manuell möglich, die extrem kleinen Schnitte bei diesem diffizilen Eingriff ausführt. Unter seiner Leitung ist die Universitäts-Augenklinik Bochum ein international anerkanntes Schwerpunktzentrum für die Femtosekundenlaser-unterstützte Kataraktchirurgie – unlängst erst wurde dort der 3000. Patient mit dem Femtosekundenlaser operiert.

In seiner Festansprache wies Dick darauf hin, dass in den knapp fünf Jahren, in denen der Femtosekundenlaser in der Kataraktchirurgie eingesetzt wird, ein enormer Wandel stattgefunden hat. Zunächst von Kritikern als eine Methode für eine begrenzte Klientel - Patienten mit höchsten Ansprüchen an die postoperative Sehschärfe - mit Misstrauen aufgenommen, konnte in der Bochumer Klinik inzwischen mit zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden, dass gerade sehr schwierige Fälle, also Patienten mit begleitenden oder problematischen Befunden, von der Operation profitieren können. Hierzu gehören unter anderen Menschen mit sehr fortgeschrittener (maturer, intumeszenter) Katarakt und Patienten mit Hornhautschäden. Letzteren kommt der durch den Laser mögliche Verzicht auf die früher bei Operationen des Grauen Stars eingesetzte Ultraschallenergie zugute. In Bochum wurde die Methode inzwischen auch bei Kindern mit angeborener Linsentrübung und erstmals bei einem Patienten mit einem Grauen Star als Folge einer Augenverletzung eingesetzt. Der Mediziner sprach von einem All-comers approach: „Mit dem Femtosekundenlaser können wir auch wirklich schwer (augen-)kranken Menschen wieder zu einem guten Sehvermögen verhelfen. Und dabei stehen wir erst am Anfang in der Erforschung der Möglichkeiten mit dieser Technologie."