17. Oktober 2010

Aus dem Takt

Deutschlands größtes kardiologisches Arzt-Patienten-Seminar findet in Siegen statt

Viele Menschen sind von Herzrhythmusstörungen betroffen. Für sie besteht oft Unsicherheit darüber, ob diese harmlos oder gefährlich sind und wie sie behandelt werden können. Allein die Zahl der von Vorhofflimmern Betroffenen in Deutschland, der häufigsten Form der Herzrhythmusstörung, wurde von der Herzstiftung auf etwa 1 Million geschätzt. Problematisch hierbei ist, dass es vom Patienten unbemerkt bleiben, zugleich aber zu Komplikationen wie einem Schlaganfall führen kann.

„Die Grenze zwischen störenden und potenziell gefährlichen Herzrhythmusstörungen, die ein großes Risiko für den Betroffenen darstellen, kann fließend sein“, sagt Prof. Dr. med. Peter Schuster, Chefarzt der Medizinischen Klinik II im St. Marien-Krankenhaus Siegen. „Sehr wichtig ist daher die frühzeitige Diagnose und exakte Einordnung der Herzrhythmusstörung durch einen Spezialisten. Nur so können Komplikationen reduziert werden.“ Hinzu kommt, dass Herzrhythmusstörungen häufig keine eigene Erkrankung sind, sondern meistens die Folge von Herzkrankheiten wie koronare Herzkrankheit oder Klappenfehler. Auch können andere Krankheiten wie zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion das Herz aus dem Takt bringen. Therapien für Herzrhythmusstörungen gibt es je nach Art und Schweregrad verschiedene: Medikamente, Schrittmacher, Defibrillatoren oder elektrophysiologische Untersuchung – letztere ggf. mit Heilung durch Kathetertechniken.

„Viele Patienten mit Herzrhythmusstörung stehen unter einem erheblichen Leidensdruck, vor allem Betroffene mit einem Defibrillator. Für sie ist es wichtig, den neuesten Stand der Medizin zu kennen“, sagt Prof. Schuster.

Vor diesem Hintergrund veranstaltet die Medizinische Klinik II des St. Marien-Krankenhauses Siegen gemeinsam mit der Deutsche Herzstiftung und der AOK am 30. Oktober 2010 von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr im Gläser-Saal der Siegerlandhalle das Arzt-Patienten-Seminar „Aus dem Takt“. Experten werden dort über neue Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten informieren. Ziel des Arzt-Patienten-Seminars, das in den vergangenen Jahren mit über 800 Teilnehmern das größte in Deutschland war, ist es, den Anfangspunkt mehrerer Aufklärungsaktionen rund um die Herzwochen 2010 in der Region zu bilden. Mit der hochkarätigen Besetzung der Referenten sollen Ängste abgebaut und Patienten Hilfe im Umgang mit ihrem Leiden gegeben werden. „Die Herzwochen richten sich an Patienten, Ärzte und die vielen Menschen, die sich generell für das Thema Herzrhythmusstörungen interessieren. Sie erhalten die Möglichkeit, von bundesweit bekannten Experten auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen Informationen zu den wichtigsten Entwicklungen zu erhalten“, so Prof. Schuster abschließend.

Neben zahlreichen Informationsständen gibt es auch in diesem Jahr die Möglichkeit, aktuelle Blutwerte ermitteln zu lassen und sich direkt mit den Experten auszutauschen.