23. Februar 2015

Ambulanz mit Modellcharakter

Kurze Wege und verlässlich: Psychiatrische Institutsambulanz öffnet ihre Pforten

Der Lückenschluss ist vollzogen: Nachdem vor einigen Jahren die Psychiatrische Institutsambulanz der LWL-Klinik Herten für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) erweitert und an einen Standort im Haupthaus der Klinik zentral zusammengeführt worden war, wurde am vergangenen Freitag mit dem neuen Aufnahmebereich das Herzstück der Institutsambulanz eingeweiht. Damit kann die neue Ambulanz der Hertener Klinik künftig als Modell für andere Ambulanzen dienen.

„Die Bedeutung der Psychiatrischen Institutsambulanzen wird in Zukunft aufgrund der vom Gesetzgeber geforderten Verkürzung der stationären Verweildauer und aufgrund des wachsenden Fachärztemangels noch weiter zunehmen“, so Dr. Luc Turmes, Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Herten, über die Beweggründe zur Neustrukturierung der Institutsambulanz. „Wir haben uns mit diesen Herausforderungen auseinandergesetzt und im Rahmen einer Baumaßnahme eine optimale Lösung geschaffen.“

Die Bauarbeiten hatten vor einem Jahr begonnen und umfassten neben der Institutsambulanz zunächst den Eingangsbereich und die Zuwegung zum Hauptgebäude. Der Eingangsbereich der Klinik war samt Pforte verlegt worden, um für den zentralen Aufnahmebereich der Institutsambulanz Platz zu schaffen. Der Zugang einschließlich Zuwegung wurde direkt an den Parkplatz angeschlossen und führt seitdem Patientinnen, Patienten und Besuchende direkt zum neuen Haupteingang der Klinik mit Pforte und angrenzender Institutsambulanz.

Herausragendes Element des neuen Aufnahmebereichs der Institutsambulanz ist eine großzügige, frei im Raum stehende Thekenanlage als Anlaufstelle für die Patienten der verschiedenen Spezialambulanzen, die in den beiden bestehenden Flügeln untergebracht sind. Damit ist der Aufnahmebereich zentrales Bindeglied der beiden Ambulanzflügel.

„Mit der Zusammenführung der Ambulanzen an einen Ort und der Einrichtung der neuen Aufnahme hat unsere Institutsambulanz Modellcharakter“, beschreibt Oberarzt Dr. Alfons Beier, zusammen mit Oberarzt Stefan Wierzba Leiter der Psychiatrischen Institutsambulanz. Er skizziert dies an einem Beispiel: „Vielfach sind die verschiedenen Ambulanzen an unterschiedlichen Standorten untergebracht, so dass die Patienten lange und beschwerliche Wege in Kauf nehmen müssen.“

Die Institutsambulanz der LWL-Klinik Herten steht schon seit vielen Jahren für eine multiprofessionelle, kontinuierliche und nachsorgende Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung krankenhausnah ambulant versorgt werden müssen. Sämtliche Ambulanzen der verschiedenen Behandlungsbereiche sind an zentraler Stelle untergebracht. Dazu gehören die Kernambulanz für Menschen mit allgemeinpsychiatrischen Erkrankungen, akuten Traumatisierungen oder Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen, die Mutter-Kind-, Sucht-, Gerontopsychiatrische und Früherkennungsambulanz für psychotische Störungen. Soeben wurde eine Akut-Ambulanz eingerichtet, die sich in offenen Sprechstunden um Notfälle kümmert, aber auch um diejenigen, die nach einem stationären Aufenthalt noch intensive ambulante Hilfe benötigen. Das heißt, Patienten die stationär in der LWL-Klinik Herten oder auch in anderen psychiatrischen Einrichtungen behandelt wurden, werden hier bei entsprechendem Bedarf kompetent weiter versorgt. „Für viele Menschen ist die Institutsambulanz mit ihren verschiedenen Spezialambulanzen besser und schneller erreichbar, wenn Fachärzte in Wohnortnähe fehlen“, erklärt Stefan Wierzba.

Aber die Institutsambulanz bietet nicht nur für die Patientinnen und Patienten Vorteile, auch die Arzthelferinnen und medizinischen Fachangestellten profitieren von den neuen Strukturen mit der verbesserten Aufnahmesituation. So gehört es nicht nur zu ihren Aufgaben, Anrufe entgegen zu nehmen, Termine zu vereinbaren oder den Ambulanzablauf zu organisieren. „Wir bereiten zusätzlich die stationäre Aufnahme der Patienten vor und begleiten diese dann zu den jeweiligen Stationen“, so Dagmar Macht, die neben Stephanie Stang das Team der medizinischen Fachangestellten in der Ambulanz leitet. „Dies ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, denn die Kolleginnen müssen sich immer wieder auf neue Situationen einstellen, den Patienten in seiner akuten Notsituation begleiten und die Zeit bis zur stationären Aufnahme überbrücken.“ Das heißt: Neben der Organisation rund um die stationäre Aufnahme, der Durchführung von Laboruntersuchungen oder dem Verabreichen von Medikamenten hören sie dem Patienten in seiner psychischen Notlage dann einfach zu.

Bildzeile:
Freuen sich über die neue Psychiatrische Institutsambulanz der LWL-Klinik Herten (v.l.n.r.): Oberarzt Dr. Alfons Beier, Leiter der Psychiatrischen Institutsambulanz, Dr. Luc Turmes, Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Herten, Pflegedirektor Uwe Braamt, Oberarzt Stefan Wierzba, Kaufmännischer Direktor Heinz Augustin, vorne: Dagmar Macht (li.) und Stephanie Stang, Leiterinnen des Teams der medizinischen Fachangestellten in der Ambulanz. (Bildquelle: LWL)