18. Oktober 2023

Weltosteoporosetag am 20. Oktober: Osteoporose – Volkskrankheit mit weitreichenden Folgen

© Anja Haak, DGD Stadtklinik Hemer Hemer. Hemer. Die Osteoporose, oft als „Knochenschwund“ bezeichnet, ist eine der häufigsten Volkskrankheiten weltweit und wird trotz ihrer gravierenden Auswirkungen häufig unterschätzt. Zum Weltosteoporosetag am 20. Oktober möchte der Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie und Wirbelsäulenorthopädie an der DGD Stadtklinik Hemer Dr. Karsten Knizia auf die Bedeutung der Prävention und Behandlung dieser Erkrankung hinweisen.

„Osteoporose betrifft weltweit etwa ein Drittel der postmenopausalen Frauen“, weiß der erfahrene Facharzt. Als Hauptursachen nennt Dr. Knizia verlangsamte Stoffwechselprozesse im Alter und hormonelle Veränderungen während der Menopause. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass jede dritte Frau über 50 Jahren eine osteoporosebedingte Fraktur erleidet. In 90 Prozent der Fälle von Oberschenkelhals- und Wirbelbrüchen liegt die Ursache in Osteoporose. Darüber hinaus sind auch Handgelenk- und Oberarmkopfbrüche im Alter oft auf diese Knochenerkrankung zurückzuführen.
„Besorgniserregend ist, dass Osteoporose häufig nicht angemessen und gemäß den medizinischen Leitlinien behandelt wird. Mit einer ausreichenden Therapie könnten in Deutschland etwa die Hälfte der Knochenbrüche vermieden werden“, schildert Dr. Knizia weiter. Risikofaktoren für Osteoporose sind vielfältig und umfassen Alter, Geschlecht, Mangelernährung, Rauchen, Alkoholkonsum, Untergewicht, eine langfristige Cortisontherapie (über drei Monate), rheumatoide Arthritis und eine familiäre Belastung, insbesondere, wenn ein Elternteil einen Oberschenkelhalsbruch erlitten hat.

Typischerweise treten Symptome erst auf, wenn bereits Brüche aufgetreten sind. Frühsymptome können Rückenschmerzen sein, und es können Brüche auftreten, selbst ohne einen nennenswerten Unfall oder bei geringfügigen Verletzungen an Wirbeln, Rippen, Schenkelhals, Oberarmkopf oder am Handgelenk. „Unbemerkte Wirbelbrüche können im weiteren Verlauf zu einem Rundrücken führen – auch als Witwenbuckel bekannt“, merkt Dr. Knizia an.

Zur Diagnose empfiehlt der Mediziner die Messung der Knochendichte, insbesondere wenn spontane Brüche auftreten oder Risikofaktoren vorliegen. „Frauen ab dem 60. Lebensjahr und Männer ab dem 70. Lebensjahr sollten sich dieser Untersuchung unterziehen“, appelliert Dr. Knizia. Bei Feststellung einer Osteoporose oder bereits aufgetretenen geringfügigen Brüchen ist eine Basistherapie und medikamentöse Behandlung erforderlich. Die Basistherapie umfasst die ausreichende Zufuhr von Kalzium, Vitamin D und Proteinen, sowie regelmäßige körperliche Aktivität. Eine ausgewogene, kalziumreiche Ernährung, die beispielsweise Milchprodukte und grünes Gemüse einschließt, sowie ausreichende Sonnenexposition sind ebenfalls empfehlenswert.

Zum Weltosteoporosetag macht die DGD Stadtklinik Hemer darauf aufmerksam, sich frühzeitig über die Prävention und Behandlung von Osteoporose zu informieren. Die rechtzeitige Untersuchung und Therapie können dazu beitragen, die Zahl der Knochenbrüche zu reduzieren und die Lebensqualität betroffener Menschen zu verbessern.

Zum Foto: Dr. med. Karsten Knizia, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie und Wirbelsäulenorthopädie in der DGD Stadtklinik Hemer, zum Weltosteoporosetag (Foto: Anja Haak, DGD Stadtklinik Hemer)