06. April 2022
St. Marien-Krankenhaus Siegen: Halbzeit für die Errichtung der neuen Intensivstation
Siegen. Nach sechs Monate Bauzeit vermeldet das St. Marien-Krankenhaus Siegen Halbzeit beim Bauprojekt zur Errichtung der neuen Intensivstation. Der Rohbau für den Anbau zur neuen Intensivstation steht und im Innern des Krankenhauses läuft bereits der Ausbau der zuvor vollständig entkernten Station. Insgesamt investiert die Marien Gesellschaft Siegen circa neun Millionen Euro in die modernste Intensivstation der Region.
Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann sieht in der Investition auch einen wesentlichen Schritt zur Sicherung des Medizin-Standorts Siegen: „Wir investieren damit in eine bessere Versorgung für Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen der inneren Organe. Als Herz- und Gefäßzentrum und Onkologisches Zentrum und Schwerpunktversorger in der Orthopädie und der Chirurgie mit überregionaler Strahlkraft stehen wir damit auch für eine qualitative Weiterentwicklung der Spitzenmedizin in Siegen. Vor dem Hintergrund der Pandemiesituation und den Auswirkungen auch auf Kliniken wie unsere, die viele Patienten versorgt haben, bin ich froh und stolz, dass wir nun – trotz allem – mit dem Bau so weit vorangekommen sind.“ Weiter führt Winkelmann auf, dass in den zurückliegenden 15 Jahren circa 100 Millionen Euro von der Marien Gesellschaft investiert wurden, um den Standort im Zentrum Siegens jederzeit auf dem neuesten Stand zu halten.
Wie in vielen Krankenhäusern war auch die Intensivstation im St. Marien-Krankenhaus Siegen zuletzt in die Jahre gekommen. Die Corona-Pandemie hat dann aufgezeigt, dass sie den aktuellen Anforderungen nur noch bedingt gerecht wurde – der Neubau lag mehr als 30 Jahre zurück. In dieser Zeitspanne hat die Intensivmedizin jedoch eine enorme Entwicklung genommen. Die Verdichtung von Personal und Medizintechnik rund um die Patientenversorgung auf der Intensivstation hatte dabei erhebliche Auswirkungen auf die Strukturerfordernisse. In der Intensivstation war es im wahrsten Sinne des Wortes eng geworden. Der medizinische Fortschritt konnte nur realisiert werden, indem räumliche Kompromisse gefunden wurden, häufig durch zusätzliche Belastung des Personals. Der Alltag war geprägt von oft umständlichen Arbeitsprozessen, einem Flaschenhals im Flur und starken Geräuschbelastungen. „Schon früh fand sich deshalb bei der Planung der neuen Intensivstation die Grundgedanken wieder: die Patienten noch besser versorgen zu können und den Herausforderungen, wie sie die Pandemie hervorruft, bestmöglich zu begegnen“, erklärt Stefan Leiendecker, der als stellvertretender Verwaltungsdirektor das Projekt mit einer interdisziplinären Steuerungsgruppe koordiniert.
Der Planung der neuen Intensivstation lag ein ganzheitliches Raumkonzept zugrunde. Dieses berücksichtigt den Komfort für die Patienten und für das Personal gleichermaßen; ein Flaschenhals, wie ihn der Flur früher darstellte, musste durch Verbreiterung beseitigt werden. Dies gelang unter anderem durch die konsequente Umsetzung der Empfehlungen von medizinischen Fachgesellschaften und durch professionelle Fachplaner. Daneben wird weiteren Aspekten besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So wurde bei der Bauplanung darauf geachtet, dass die Schleusen vor allen Zimmern so ausgestattet sind, dass sie über den jeweilen Luftdruck bei einem unbelasteten Patienten keine Keime und Viren hineinlassen und bei einem infizierten Patienten eben diese nicht aus dem Zimmer „hinauspusten“. Weiter wird eine vergrößerte Überwachungszentrale errichtet. Sämtliche Patientenzimmer und Arbeitsplätze des Personals verfügen über ausreichend Tageslicht. Dies ist für die Patienten mittels hoher Fenster mit Sicht auf die Gartenanlage und für die Mitarbeitenden mit der modernen Baukonzeption des neuen Anbaus realisiert worden. Beim Innendesign wird viel Wert auf eine helle und freundliche Atmosphäre im Patientenzimmer gelegt. Die gesamte Planung zielte darauf ab, möglichst optimale Bedingungen zu schaffen, die dann auch „state-of-the-Art“-Technologie für diesen Kernbereich des St. Marien-Krankenhauses Siegen beinhaltet – bis hin zu Intensivpflegebetten der neuesten Generation.
Damit sich die häufig emotional stark belasteten Besucher des Patienten geborgen und willkommen fühlen können, steht für sie ein eigener abgeschlossener Wartebereich mit Teeküche und Leseecke zur Verfügung. Ebenso gibt es einen neu konzipierten Abschiedsraum. Eine besondere Ausstattungskomponente auf der neuen Intensivstation ist die intelligente Lichtsteuerung für die Patientenzimmer, welche die Tageslichtsituation durch Anpassung der Farbtemperatur adaptiert. Hier lassen sich neben den automatischen Szenen auch verschiedene Lichtszenen programmieren. Für das Personal sind die Räume auch auf die Anforderungen moderner Intensivpflege ausgerichtet. Daneben stehen auch ein Besprechungsraum und diverse PC-Arbeitsplätze zur Verfügung, die den Komfort für das Personal erhöhen sollen. Auch die Digitalisierung mit der Einführung eines Patientendaten-Managementsystems wirkt sich positiv auf die Arbeitsbelastung des Personals aus. In erster Linie macht es Informationen zugänglicher und transparenter, was letztendlich der Patientensicherheit dient. Die Komplexität der Informationen rund um die Intensivbehandlung erfordert heute eine elektronische Unterstützung.
Die Verantwortlichen um Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann rechnen damit, dass die weitere Entwicklung für die Errichtung der neuen Intensivstation nun zügig voranschreitet und die Fertigstellung im Sommer erfolgt. Der Umzug der aktuellen, auf zwei Bereichen verteilten Intensivstation, in die neue Station soll dann bis Oktober abgeschlossen sein.
Die Pressemitteilung finden sie unter https://www.mariengesellschaft.de/de/news/halbzeit-bei-neubau-der-intensivstation/
Bild 1 (Rohbau) von links: Hans-Jürgen Winkelmann (Hauptgeschäftsführer Marien Gesellschaft Siegen), Dr. med. Henning Lemm (Oberarzt Kardiologie), Dr. med. Martin Schmelling (Leitender Oberarzt Anästhesie), Konrad Dietershagen und Christine Sarpong (beide Stationsleitung Intensivstation) und Stefan Leiendecker (stv. Verwaltungsdirektor Marien Kliniken).
Das zweite Bild (Anbau) zeigt den zusätzlich errichteten Anbau aus der Vogelperspektive.