14. März 2022

15. März ist Tag der Rückengesundheit

„Endlich kann ich meiner Frau in die Augen schauen“

© EVKLN Duisburg. Klinik für Wirbelsäulenchirurgie des Evangelischen Klinikums Niederrhein und BETHESDA an den Standorten Duisburg-Nord in Fahrn und Dinslaken ist spezialisiert auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. E. Darwish, Träger Auszeichnungen der internationaler Fachgesellschaft Eurospine, u.a. der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG)

Rückenschmerzen sind ein Volksleiden. In leichter Ausprägung sind sie lästig; in schwerer Form schränken sie die Lebensqualität massiv ein. Die Klinik für Wirbelsäulenchirurgie am Evangelischen Klinikum Niederrhein deckt bei der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen das komplette Spektrum ab. Dazu zählen zum Beispiel Bandscheibenvorfälle der Lenden-,Brust- und Halswirbelsäule, Spinalkanalstenosen (Verengungen des Rückenmarkskanals), Tumore der Wirbelsäule, entzündliche Erkrankungen und Wirbelkörperbrüche. Operativer Schwerpunkt ist dabei die minimalinvasive und mikrochirurgische Behandlung. Besonders qualifiziert ist die Klinik von Chefarzt Dr. Eslam Darwish auf die Behandlung und Korrektur von Fehlbildungen, sogenannten Kyphosen und Skoliosen. „Dabei ist Wirbelsäule verkrümmt. Bei der Skoliose ist sie seitlich verbogen. Bei der Kyphose ist sie im Bereich der Brustwirbelsäule nach vorne gebeugt. In extremen Fällen haben Menschen einen Buckel, der sie so einschränkt, dass sie gar nicht auf dem Rücken schlafen können und manchmal sogar den Horizont aus den Augen verlieren.

„Endlich kann ich meiner Frau in die Augen schauen“

Dies waren die ersten Worte nach der Operation von Herr Z., der seit seiner Kindheit an einer Kyphose leidet, einer verstärkten Vorwärtsbeugung der Brustwirbelsäule, so dass ein aufrechter Blick nicht mehr möglich ist. „Nach der Operation war er einfach nur glücklich, weil er jetzt normal auf dem Rücken schlafen kann und viel wichtiger: weil er nun endlich seiner Frau in die Augen schauen kann", berichtet Chefarzt Dr. Darwish.

Kindliche Skoliose

Die Klinik für Wirbelsäulenchirurgie ist ebenfalls auf die Behandlung von Wirbelsäulenverkrümmungen bei Kindern und Jugendlichen spezialisiert, die sogenannte idiopathische Skoliose. Ein bis zwei Prozent der Kinder zwischen dem 5. und dem 16. Lebensjahr erkranken an dieser seitlichen Verkrümmung der Wirbelsäule daran. Eine leichte Form der Erkrankung verursacht kaum Beschwerden. Eine schwere Ausprägung führt hingegen zu chronischen Schmerzen und beeinträchtigt unter Umständen auch die inneren Organe, erklärt Chefarzt Dr. Darwish. Bei der Behandlung setzt er auf die aktuellen Empfehlungen der internationalen Scoliosis Research Society (SRS), die zunächst regelmäßige Verlaufskontrollen und je nach Schwere das Tragen eines orthopädischen Korsetts vorsehen. Nur in bestimmten Fällen ist eine Operation nötig. Die Klinik für Wirbelsäulenchirurgie setzt dabei auf verschiedene Verfahren.

Bei der klassischen Skoliosekorrektur werden die betroffenen, verkrümmten Wirbelabschnitte aufgerichtet, begradigt und miteinander verbunden (Korrekturspondylodese). Bei der dynamischen Skoliosekorrektur werden Schrauben an der verkrümmten Seite der Wirbelsäule eingesetzt und durch ein medizinisches Kunststoffseil miteinander verbunden (Vertebral-Body-Tethering, VBT). Schon während des Eingriffs kann ein Großteil der Verkrümmung so begradigt werden. Das natürliche Wachstum sorgt dann für eine natürliche Korrektur der Verkrümmung.

Nach dem Eingriff bleiben die Kinder und Jugendlichen ein bis zwei Wochen stationär in der Klinik. Nach weiteren drei bis vier Wochen können sie wieder die Schule besuchen. Nach anderthalb Monaten dürfen sie ihren Rücken mehr belasten und z.B. Tornister oder Rücksäcke tragen. Nach rund 12 Wochen ist auch wieder Sport möglich.

Für Betroffene und deren Eltern bieten die Spezialisten der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie am Evangelischen Klinikum Niederrhein eine eigene Skoliose-Sprechstunde an. Termine können unter der Telefonnummer 0203 / 508-56701/56702 vereinbart werden; ebenso Termine zwecks Diagnostik und Behandlung aller weiteren Erkrankungen der Wirbelsäule.