07. September 2012

Wie sieht die Psychotherapie von morgen aus?

20. Wissenschaftliches Symposium für Psychotherapie im LWL-Universitätsklinikum Bochum

In Deutschland erkrankte in den vergangenen zwölf Monaten jeder Dritte an einer oder mehreren psychischen Störungen. Sie sind im Vergleich zu allen anderen Erkrankungen zweithäufigste Ursache für Arbeitsfehlzeiten, die darüber hinaus lange andauern können. Umso wichtiger ist eine zeitnahe und gezielte Therapie, sobald die Diagnose feststeht. Neben der Pharmakotherapie gehört die Psychotherapie zu den wichtigsten Behandlungsmethoden bei der Versorgung von Menschen mit psychischen Belastungen und Störungen.
Die Psychotherapie in Deutschland gilt weltweit nicht zuletzt aufgrund ihrer Finanzierung durch die Kostenträger im Rahmen der Richtlinienpsychotherapie im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarländern als vorbildlich. Im Rahmen der Richtlinienpsychotherapie ist sie transparent, jedoch auch reglementiert und innovativen Entwicklungen nicht immer förderlich.
Das 20. Wissenschaftliche Symposium für Psychotherapie der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am 7. und 8. September setzt sich unter dem Motto „Psychotherapie ist…?“ in diesem Jahr in einem Diskurs mit dem Status quo der Psychotherapie auseinander. So haben sich die in Deutschland etablierten Richtlinien-Psychotherapieverfahren wie kognitive Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Psychotherapie und Psychoanalyse in den vergangenen Jahren nicht nur weiterentwickelt. Auch neue Psychotherapieverfahren gewinnen immer mehr an Bedeutung. Ebenso werden internetbasierte Psychotherapieverfahren für die Zukunft erforscht – in Anbetracht der langen Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz, insbesondere in den neuen Bundesländern, aber auch ländlichen Regionen, ein vielbeachtetes Forschungsthema.
„Wir haben namhafte Referenten aus Deutschland, Luxemburg und der Schweiz zu Gast, die neue Wege in der Psychotherapie aufzeigen und störungsübergreifende wie störungsorientierte psychotherapeutische Verfahren vorstellen werden“, so Prof. Stephan Herpertz, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden mit aufschlussreichen Erkenntnissen nach Hause gehen.“

Bildzeile:
Laden zum 20. Wissenschaftlichen Symposium für Psychotherapie nach Bochum ein: Prof. Dr. Stephan Herpertz (rechts), Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum, und Dr. Björn Nolting, stellvertretender Klinikdirektor (Bildquelle: LWL).