11. Mai 2011
150 Jahre St. Marien-Krankenhaus Siegen
Pontifikalhochamt und Festakt zum Gründungstag
Ein Pontifikalhochamt gehört dazu, wenn ein Katholisches Krankenhaus einen wichtigen Geburtstag hat. Entsprechend wurde mit einem Pontifikalhochamt am vergangenen Freitag in der St. Marien-Kirche Siegen das 150-jährige Bestehen des St. Marien-Krankenhauses gefeiert. Erzbischof Hans-Josef Becker zelebrierte das Hochamt, das fast auf den Tag genau 150 Jahre nach Inbetriebnahme des ersten modernen Siegener Krankenhauses stattfand und den Höhepunkt im Jubiläumsjahr des Krankenhauses darstellte.
Nach der feierlichen Einleitung in der St. Marien-Kirche erfolgte der Transfer der Festgäste mit dem historisch anmutenden Doppeldeckerbus "Hübbelbummler" ins tiefer gelegene St. Marien-Krankenhaus, in dessen Foyer schließlich der Festakt zum Gründungstag stattfand.
Als Vorsitzender des Verwaltungsrates begrüßte Bruno Sting die Gäste und dankte allen, die sich in den 150 Jahren für das Krankenhaus eingesetzt hatten. Er erinnerte an die Anfänge, als Pfarrer Friedrich Adam Krengel das erste Krankenhaus in Siegen aufgebaut hatte. Das "St. Marien" sei in all dieser Zeit eine "Stätte christlicher Geborgenheit" gewesen, die sich auch heute bequem allen Herausforderungen stellen könne. Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig rechnete dann vor, dass sich aus dem 11-Betten-Hospital ein integriertes Gesundheitsunternehmen von überregionaler Bedeutung mit heute 441 Betten und 1.700 Mitarbeitern entwickelt habe. In seinem Grußwort hob er auch die erfolgreiche Mischung aus Dienst am Menschen und Leistungsfähigkeit hervor, die das Krankenhaus zu einem anhaltenden Erfolg befähigt habe.
Bürgermeister Steffen Mues lobte dann die Verantwortlichen von gestern und heute dafür, es in vorbildlicher Weise geschafft zu haben, "den Spagat zwischen medizinischer Daseinsvorsorge von besonderer Qualität und unternehmerischen Wettbewerbsentscheidungen mit Zukunftsperspektive zu meistern". Dabei gab er auch zu, dass er nicht ganz unbefangen sei, seien doch seine beiden Töchter dort zur Welt gekommen. Landrat Paul Breuer, dessen Tochter ebenfalls im St. Marien-Krankenhaus geboren wurde, kombinierte seine persönlichen Erinnerungen mit der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen ihm und dem früheren Geschäftsführer Dieter Korn und dessen Vorgänger Rendant Wilhelm Hundt. Letzterer sei ihm ein großes politisches Vorbild gewesen sei. Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, skizzierte danach den Einfluss der drei Managementgenerationen des St. Marien-Krankenhauses nach dem Zweiten Weltkrieg, die sich aktiv in Gremien und Institutionen auf Bundes- wie Landesebene engagierten. Gleichzeitig überbrachte er die Glückwünsche der Krankenhausgesellschaft.
Nach den Grußworten hob Prof. Dr. Heribert Niederschlag SAC, Direktor des Ethikinstituts der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, als Festredner den besonderen Charakter eines kirchlichen Krankenhauses hervor. Spiritualität sei eine Chance für ein konfessionelles Krankenhaus, so seine Schlussfolgerung. Diese Herausforderung griff dann Pfarrer Wolfgang Winkelmann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des St. Marien-Krankenhauses, in seinem Schlusswort auf, bevor er den Rednern und den Mitwirkenden dankte und die Gäste in den feierlich geschmückten Neuen Hörsaal zum Buffet lud.
Musikalisch untermalt wurde der Festakt von der Nachwuchsband Guitarmonix, Bundespreisträger Jugend musiziert.