03. Februar 2023

Krebszentren schließen Versorgungslücken

Keine falsche Scham – die Vorsorgeuntersuchung zahlt die Krankenversicherung

© peterschreiber.media - stock.adobe.com Der diesjährige Weltkrebstag am 4. Februar steht unter dem Motto „Versorgungslücken schließen“. An diesem Ziel arbeiten auch und besonders die onkologischen Behandlungszentren. Doch was steckt hinter einem solchen Zentrum? Wie weit ist das nächste Zentrum entfernt? Und wann ist der nächste Termin zur Krebsvorsorge?

Düsseldorf. Krebs gilt als Volkskrankheit. Über 500.000 Menschen erkranken deutschlandweit jährlich an der nicht übertragbaren Krankheit. Bei fast jedem zweiten Menschen in Deutschland wird die Krankheit im Laufe seines Lebens diagnostiziert. Zu den häufigsten Krebsdiagnosen bei Frauen zählen Brustkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs, bei Männern kommen Prostatakrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs am häufigsten vor. Um eine der häufigsten Todesursachen in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken, hat die Weltkrebsorganisation (Union for International Cancer Control, UICC) den 4. Februar als den Weltkrebstag ausgerufen. Seit dem Jahr 2000 macht das UICC so auf die Krebsvorsorge und Krebsprävention aufmerksam – in diesem Jahr unter dem Motto „Versorgungslücken schließen“ („Close the care gap“). Zu einer Verbesserung der Versorgung der Patientinnen und Patienten tragen zum Beispiel die spezialisierten Zentren bei.

Krebszentren – hochspezialisiert mit internen und externen Partnern

In Deutschland gibt es seit 2003 zertifizierte Krebszentren. Jedes dieser Zentren wird vor der Erst-Zertifizierung nach strengen Kriterien geprüft und unterliegt ständiger Qualitätskontrollen. Unter anderem die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft in Deutschland, die Deutsche Krebsgesellschaft, vergibt diese Zertifikate und überprüft sie regelmäßig. Unter dem Dach eines Zentrums sind sowohl stationäre als auch ambulante Behandlungspartner zusammengeschlossen. Von der Früherkennung über Diagnostik und Therapie bis zur Nachsorge sind verschiedene Einrichtungen vereint. Das umfasst auch die psychosoziale Beratung und Betreuung von Betroffenen im Falle einer Krebsdiagnose. Die einzelnen Fachrichtungen können in einem Zentrum eng zusammenarbeiten und sich austauschen. Oftmals angesiedelt an Krankenhäusern, bieten die Zentren den Patientinnen und Patienten damit eine geschlossene Versorgungskette. Unterschieden wird zwischen Organkrebszentren, die auf ein Organ oder Fachgebiet spezialisiert sind, sowie onkologische Zentren, in denen mehrere einzelne Zentren zusammengeschlossen sind und die so mehrere Organe und Fachgebiete abbilden. Allein für NRW weist die Suchmaschine für onkologische Behandlungszentren „Oncomap“ der Deutschen Krebsgesellschaft 382 Krebszentren aus.

Ein gesunder Lebenstil senkt das Krebsrisiko erheblich

Rund ein Drittel der Krebserkrankungen sind laut wissenschaftlicher Studien vermeidbar und entstehen aufgrund beeinflussbarer Risikofaktoren. Ein gesunder Lebensstil, nicht Rauchen, kein Alkoholkonsum, tägliche körperliche Bewegung, Kontakt mit krebserregenden Stoffe meiden – insgesamt zwölf Eckpunkte, die jede und jeder im Alltag beherzigen kann, führt der europäische Kontext für Krebsbekämpfung auf. Den meisten Menschen sind diese Krebsrisikofaktoren vermutlich nicht unbekannt.

Vorsorge und Früherkennung: Die Versicherung zahlt

Und auch Vorsorgeuntersuchungen helfen, eine Krebserkrankung bestenfalls zu verhindern, mindestens aber sie frühzeitig entdecken zu können. Denn eine Früherkennung kann für die Behandlung einer Tumorerkrankung entscheidend sein. Nicht erst seit den vergangenen Pandemiejahren nehmen immer weniger Menschen die Untersuchungen zur Früherkennung in Anspruch. Dabei übernehmen in Deutschland die Krankenkassen die Kosten dieser Untersuchungen. Doch ab welchem Alter ist eine Krebsvorsorgeuntersuchung angebracht? Ab wann trägt die Krankenversicherung die Kosten? Und welche Vorsorgeuntersuchung gibt es? Um bei diesen Fragen einen Überblick zu geben, informiert die Krebsgesellschaft NRW auf ihrer Webseite mit einfach verständlichen Materialien zu den verschiedenen Programmen zur Krebsfrüherkennung – jeweils für Frauen und für Männer, aufgeteilt nach Altersstufen.