13. Juni 2022

Blutreserven werden knapp – Aufruf zur Spende

© Elnur - stock.adobe.com „Donating blood is an act of solidarity. Join the effort and save lives.“
Blutspenden ist ein Akt der Solidarität. Machen Sie mit und retten Sie Leben

(Motto des Weltblutspendetages 2022)

In der Medizin und in der direkten Patientenversorgung ist gespendetes Blut ein unverzichtbarer Stoff: Für zahlreiche Kranke und Verletzte bedeutet eine Bluttransfusion die einzige Überlebenschance. Das Lebenselixir lässt sich jedoch noch nicht künstlich herstellen und ist maximal 42 Tage haltbar. Daher kann jede Blutspende Leben retten. Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) nennt die Spende anlässlich des diesjährigen Weltblutspendetages am 14. Juni einen „Akt der Solidarität“. Doch derzeit sind die Reserven auch in Deutschland erneut knapp.

Am häufigsten wird Blut bei Krebs- und Herzerkrankungen sowie in der Behandlung von Magen- und Darmkrankheiten benötigt. Und auch nach schweren Unfällen und bei größeren Operationen ist Blut unersetzlich und wird immer benötigt. Allein die rund 340 Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen benötigen täglich über 2.500 Blutkonserven. Bundesweit werden rund 15.000 Vollblutspenden pro Tag eingesetzt.

Blutspenden ist sicher

Seit Beginn der Corona-Pandemie wird vermehrt auf die Notwendigkeit der Blutspende hingewiesen und vor Versorgungsproblemen gewarnt. Denn die Blutspendebereitschaft ist mit der Ausbreitung des Coronavirus stark zurückgegangen. Die Vermutung liegt nahe, dass die regelmäßigen Spenderinnen und Spender sich in keinem Fall dem Risiko einer Infektion aussetzen möchten. Doch die Angst ist unbegründet. Die Blutspendedienste halten äußerst strenge Hygienevorschriften und sehr hohe Standards ein. Um aber zum Beispiel die notwendigen Abstände vor Ort einzuhalten, werden zeitweise weniger feste Termine angeboten. Urlaub und Ferien sind weitere Effekte, die saisonal dazu führen, dass weniger Menschen ihr Blut spenden.

Gleichzeitig stieg in den Phasen, in denen zuvor verschobene elektive Eingriffe endlich durchgeführt werden konnten, der Bedarf an Blutkonserven. Auch derzeit rufen die Spenderdienste und Krankenhäuser wieder vermehrt dazu auf, Blut zu spenden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) geht von rund 30 Prozent weniger Spenden in diesem Jahr aus.

Wo kann Blut gespendet werden?

In Unikliniken und in vielen Krankenhäusern, beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes oder bei kommunalen und privaten Blutspendezentren kann Blut gespendet werden. Außerdem gibt es mobile Blutspendedienste mit täglich wechselnden Ortsterminen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stellt die Spendezentren auf einer Karte oder in einer Liste übersichtlich dar:
https://www.blutspenden.de/blutspendedienste/

Wer darf Blut spenden?

In Deutschland können gesunde Menschen ab dem 18. Lebensjahr Blut spenden. Sie dürfen keine Krankheitssymptome aufweisen und müssen mindestens 50 Kilo wiegen. Die Blutgruppe spielt keine Rolle. Regelmäßige Spenden sind bis zum 68. Lebensjahr möglich, das Höchstalter für die erste Spende beträgt 60 Jahre. Vor jeder Spende erfolgt ein kostenloser Gesundheitscheck: Puls, Blutdruck und Körpertemperatur werden geprüft und ein kleines Blutbild erstellt. In nur zehn Minuten werden dann 500 Milliliter Blut entnommen – etwa ein Elftel des totalen Blutvolumens eines erwachsenen Menschen. Männer können maximal 6-mal pro Jahr Blut spenden, Frauen bis zu 4-mal. Mindestens 56 Tage müssen die Spenderinnen und Spender warten bis sie den nächsten Termin wahrnehmen können. Rund ein Drittel der Menschen in Deutschland könnte potenziell Blut spenden. Etwa vier Prozent davon spenden regelmäßig.

Ablauf einer Blutspende

Mit dem Personalausweis oder Reisepass, dem Impf- oder Genesenennachweis im Gepäck findet zunächst eine ärztliche Untersuchung statt. In diesem persönlichen Gespräch werden alle Fragen beantwortet. Nach einer Voruntersuchung wird dann das Blut abgenommen. Es folgt eine rund 30-minütige Ruhepause, für die Getränke und oft Kekse bereitgestellt werden. Zudem gilt natürlich die Pflicht, einen Mund-Nasenschutz zu tragen.

Hintergrund

Der Weltblutspendetag findet jedes Jahr am 14. Juni statt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat diesen Tag im Jahr 2005 initiiert und weist damit weltweit auf die Notwendigkeit von Blutspenden hin. Es ist der Geburtstag von Karl Landsteiner. Er entdeckte die menschlichen Blutgruppen und erhielt dafür 1930 den Nobelpreis für Medizin.