23. Dezember 2021

Virtuelles Krankenhaus Nordrhein-Westfalen versorgt über 500 COVID-19- Patientinnen und Patienten

© Virtuelles Krankenhaus NRW gGmbH Das Virtuelles Krankenhaus Nordrhein-Westfalen (VKh.NRW) vernetzt die Krankenhäuser im bevölkerungsreichsten Bundesland und ermöglicht den schnellen Zugriff auf hochspezialisiertes Expertenwissen. Mit Beginn der Corona-Pandemie startete im März 2020 die Vorstufe des VKh.NRW, um die am Coronavirus erkrankten Menschen möglichst wohnortnah und standortunabhängig zu versorgen. In digitalen fachlichen Beratungen – sogenannten „Telekonsilen“ – können so landesweit Kliniken auf die Expertise der Unikliniken Aachen und Münster zurückgreifen.

Bis Mitte Dezember 2021 haben bereits rund 530 schwer an COVID-19 erkrankte Patientinnen und Patienten von der telemedizinischen Vernetzung profitieren können. Insgesamt wurden 3.299 Telekonsile durchgeführt. Pro Patientin oder Patient werden im Durchschnitt sechs bis sieben Telekonsile abgehalten. Damit hat sich das VKh.NRW als ein wertvolles und bedeutendes Instrument in der Bekämpfung der Corona-Pandemie herausgestellt.

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen bilanziert: „Durch die enge Vernetzung von Expertinnen und Experten können wir auch angesichts der vierten Welle der Corona-Pandemie dem erhöhten Bedarf an intensivmedizinischer und infektiologischer Expertise besser gerecht werden. Das Virtuelle Krankenhaus hilft uns dabei, die Kapazitäten der nutzbaren Intensivbetten zu erhöhen und Zeit zu gewinnen, da durch die erhöhte Behandlungsqualität die Verweildauer verkürzt werden kann. Das zeigt uns einmal mehr, wie wichtig diese unterstützende Form der Versorgung in der Pandemie ist.“

„Das virtuelle Krankenhaus ermöglicht, bei besonders schweren oder seltenen Erkrankungen spezielle medizinische Expertise über Videokonsile einzubeziehen, ohne dass Patientinnen und Patienten über weite Entfernungen transportiert oder verlegt werden müssen“, betont Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW). „Damit stärken wir das Prinzip einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung.“

Nach dem erfolgreichen Start der Vorstufe geht es nun darum, das VKh.NRW Schritt für Schritt in die Regelversorgung zu integrieren. Dafür wird das Angebot in der Pilotphase auf die Indikationsfelder Infektiologie, therapierefraktäre Herzinsuffizienz, resektable Lebertumore und Seltene Erkrankungen ausgeweitet – alles Spezialbereiche, in denen hochspezialisiertes Expertenwissen in ausgewiesenen Fachzentren gebündelt ist. „Wir vernetzen Medizin digital und interdisziplinär. Das Virtuelle Krankenhaus ermöglicht eine zeitnahe Beratung mit den Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen, was die Behandlung und Prognose gerade bei schwer erkrankten Patientinnen und Patienten deutlich verbessern kann“, so Nadja Pecquet, Geschäftsführerin der Virtuelles Krankenhaus NRW gGmbH. Derzeit schließt die Trägergesellschaft des Virtuellen Krankenhauses die ersten Kooperationsverträge mit Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen. Dies geschieht in Abstimmung mit der KGNW.