07. Mai 2021

10. Mai ist „Tag gegen den Schlaganfall“

„Erst einsam, dann krank – Kümmern schützt vor Schlaganfall

© Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Es ist ein besonderes Risiko der Corona-Pandemie: Sie verdrängt die Aufmerksamkeit für andere ernsthafte Krankheitsbilder. Dabei sind diese Krankheiten – bei aller berechtigten Sorge um die Kapazitäten der Intensivstationen – jedoch nicht zu vernachlässigen. Am 10. Mai macht die Deutsche Schlaganfall-Hilfe mit dem bundesweiten „Tag gegen den Schlaganfall“ auf die Herz-Kreislauf-Erkrankung aufmerksam – dieses Jahr unter dem Motto: „Erst einsam, dann krank – Kümmern schützt vor Schlaganfall“. Jährlich erleiden laut der Stiftung rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Dabei kommt es zu einer „schlagartig“ einsetzenden Durchblutungsstörung des Gehirns.

Insgesamt etwa 1,8 Millionen Deutsche leben laut Deutscher Schlaganfall-Hilfe mit den Folgen eines Schlaganfalls. Sechs von zehn Betroffenen sind permanent auf Therapie, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen. Das können beispielsweise Mobilitätshilfen aufgrund einer Lähmung sein. Auch Sprachstörungen und Depression zählen zu den möglichen Folgen der Erkrankung. „Das führt dazu, dass viele der Betroffenen vereinsamen,“ sagt Liz Mohn, Präsidentin der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. „Deshalb brauchen wir jetzt gute Konzepte, um diese Menschen aufzufangen.“

Ansätze, um Einsamkeit nach einem Schlaganfall zu bekämpfen, bieten beispielsweise ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer und zahlreiche Selbsthilfe-Gruppen auf regionaler Ebene. Die Pandemie verhindert derzeit Patiententreffen. Jedoch schaffen es manche Selbsthilfegruppen, Kontakt untereinander auf digitalem Weg oder per Telefon zu halten.

Die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen stellen eine qualitätsgesicherte Versorgung von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten sicher. Hierzu bestehen besondere Versorgungseinheiten, die sogenannten „Stroke units“. Durch ein interprofessionelles Behandlungsteam und evidenzbasierte Behandlungsabläufe wird eine bestmögliche stationäre Versorgung im Falle eines Schlaganfalles ermöglicht. In enger Kooperation mit den Patientinnen und Patienten, deren Familien sowie ambulanten und stationären Rehabilitationseinrichtungen organisieren die Sozialdienste der Krankenhäuser eine bedarfsgerechte Weiterversorgung. Durch diese sorgfältig aufeinander abgestimmten Versorgungsprozesse werden die Überlebenschancen deutlich erhöht und Folgeschäden in einem relevanten Umfang verringert. Aktuell stehen in NRW 68 Stroke units zur Versorgung von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten zur Verfügung.