08. April 2021

Vor 50 Jahren: erste CT-Aufnahme an einem Menschen

© romaset - stock.adobe.com Die Computertomografie (CT) als bildgebendes Verfahren ist heute aus dem Alltag unserer Krankenhäuser nicht mehr wegzudenken. 1971 gilt als Geburtsjahr der CT. Damals, also vor 50 Jahren, entstand die erste CT-Aufnahme an einem Menschen: Der britische Elektrotechniker Godfrey Hounsfield (1919 bis 2004) scannte eine Patientin mit ihrer Hirnzyste. Dabei war er gar kein Arzt. Hounsfield arbeitete vielmehr als Elektrotechniker bei Electric and Musical Industries Ltd (EMI), die auch im Musikbusiness kräftig mitmischte. Sie eröffnete beispielsweise die durch die Beatles berühmten Abbey-Road-Tonstudios.

Hounsfield experimentierte parallel zum Südafrikaner Allan McLeod Cormack schon viele Jahre mit der technischen Nutzung von Röntgenstrahlung. Das Ziel war es, ein Gehirn sichtbar zu machen, ohne es aufzuschneiden. 1968 gelang ihm das bei einem Schwein. Der Scan dauerte neun Tage, die 28.000 Messungen wertete ein Computer in zwei Stunden anhand von Cormacks Algorithmen aus.

Danach verfeinerte Hounsfield die Mechanik, bis ihm 1971 der Durchbruch gelang. Für seine Leistung als einer der Pioniere in der Computertomografie ist die sogenannte „Hounsfield-Skala“ nach ihm benannt. Sie misst die Abschwächung von Röntgenstrahlung in Gewebe und ihre Darstellung in Graustufenbildern. 1979 erhielten Cormack und Hounsfield den Nobelpreis für Medizin.