13. Dezember 2016

20 Million Euro für telemedizinische Vernetzung

Für den Aufbau telemedizinischer Netzwerke in der Intensivmedizin und Infektiologie fließen 20 Millionen Euro aus einem bundesweiten Innovationsfonds nach Nordrhein-Westfalen.

In der zweiten Jahreshälfte 2015 und im Jahr 2016 hatten die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK), die Universitätskliniken Münster, Aachen, kooperierende Krankenhäuser, die Ärztekammern in NRW, zwei Ärztenetze sowie die KGNW einen gemeinsamen Fördermittelantrag für das Projekt TELnet@NRW gestellt, das am 01.02.2017 startet. Hierbei treten Krankenhausärzte und ambulante Arztpraxen untereinander per Videokonferenz in Kontakt, um gemeinsam die Therapieoptionen für Patienten zu besprechen.

Die dafür errichtete Telematik-Plattform kann modular erweitert und auch von anderen Fachgebieten und Anwendern genutzt werden."Telemedizin kann Leben retten. Wenn Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Krankenhäusern und Praxen über einen kurzen Draht Patientinnen und Patienten gemeinsam mit dem Ziel einer bestmöglichen Behandlung begutachten, steigt die Qualität der Versorgung insgesamt. Dafür steht TELnet@NRW. Deshalb freue ich mich sehr über den Zuschlag von 20 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds für dieses Projekt", begrüßte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens am 23.11.2016 in einer Pressemitteilung, das Projekt.

Auf diese Weise können beispielsweise kleinere Krankenhäuser vom Spezialwissen großer Kliniken profitieren. Kooperation statt Konkurrenz – darin liege die Zukunft der medizinischen Versorgung, ergänzte Steffens.

Auf Intensivstationen werden in Deutschland jährlich über zwei Millionen Menschen behandelt. Elf Prozent davon erkranken an einer Sepsis (Blutvergiftung). Die durchschnittliche Sterblichkeitsrate liegt bei einer Sepsis bei rund 40 Prozent. Internationale Studien zeigen allerdings, dass durch eine optimale Behandlung die Sterblichkeitsrate deutlich gesenkt werden kann. Im vom Land NRW geförderten Projekt „Telematik in der Intensivmedizin“ (TIM) arbeiten in solchen Fällen Unikliniken und Krankenhäuser im ländlichen Raum via Telemedizin zusammen. Rund 500 Patientinnen und Patienten mit einer Blutvergiftung wurden durch TIM bereits via telemedizinischer Kooperation behandelt. Die Sterblichkeitsrate konnte um mehr als 25 Prozent gesenkt werden.

Über TELnet@NRW sollen insgesamt rund 50.000 Patientinnen und Patienten telemedizinisch versorgt werden. Die dabei errichtete Telematik-Plattform kann im Anschluss modular erweitert und auch von anderen Fachgebieten und Anwendern genutzt werden. Insbesondere für Investitionen in diese Ausstattung werden für einen dreijährigen Förderzeitraum Fördermittel in Höhe von rund 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Die vollständige Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen finden Sie hier: