14. Dezember 2016

Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2016

das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA) hat fünf Projekte, die beispielhaft zeigen, wie die Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten gestärkt werden kann, mit dem „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2016“ ausgezeichnet. Der Schwerpunkt der Ausschreibung lautete: „Gesundheitsversorgung umfassend verbessern: Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten stärken!“

Der mit 5.000 Euro dotierte 1. Preis des diesjährigen „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen“ geht an das Projekt „PatientenBegleitung – Kölsch Hätz Nachbarschaftshilfen“ des Caritasverbandes für die Stadt Köln. Speziell geschulte ehrenamtliche Patientenbegleiter unterstützen alleinlebende Seniorinnen und Senioren während, vor und nach einem Krankenhausaufenthalt.

Den 2. Preis (3.000 Euro) erhält die „Selbsthilfeakademie NRW“ der Gesellschaft für Soziale Projekte des Paritätischen NRW (Wuppertal). Das Ziel ist die Entwicklung eines Fort- und Weiterbildungsangebotes für Akteurinnen und Akteure der Selbsthilfe unter anderem zur Projektplanung und -durchführung, zur Nachwuchsgewinnung oder zum Umgang mit gruppendynamischen Prozessen.

Der 3. Preis (2.000 Euro) wurde in diesem Jahr an zwei Preisträger für zwei
Projekte vergeben. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Team Patientenfürsprecher-unterwegs von Zimmer zu Zimmer“ des Klinikums Leverkusen. Das Projekt zeigt, wie durch den Einsatz von
unabhängigen Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern die Patientenzufriedenheit im Klinikum verbessert werden kann. Die ehrenamtlich tätigen Fürsprecherinnen und Fürsprecher halten regelmäßige Sprechstunden auf den Stationen ab, gehen auch aktiv auf Patientinnen und Patienten zu und
nehmen sich ihrer Sorgen, Nöte und Beschwerden an. Sie sollen die Bearbeitung von Beschwerden Betroffener und Angehöriger beschleunigen sowie die Patentenwünsche bei Entscheidungen zu Ausstattung und Prozessen im Krankenhaus vertreten.

Das Projekt dient als Best Practice, weil es die Handlungsempfehlungen zur Tätigkeit von Patientenfür¬sprechern, die die Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW) gemeinsam mit dem Landes¬zentrum Gesundheit (LZG) und dem Beauftragten der Landesregierung Nordrhein-Westfalen 2014 erarbeitet hat, in der Umsetzung erfolgreich zeigt. Die Empfehlungen sollen Klinikleitungen als Hilfestellung für die Tätigkeit von Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern dienen. In den Empfehlungen werden Maßnahmen beschrieben, mit denen das Leitbild der selbstbestimmten, mündigen Patientinnen und Patienten sowie einer gelungenen Kommunikation zwischen Patientinnen und Patienten und Krankenhaus in die Praxis umgesetzt werden können.

Ebenfalls mit dem 3. Preis ausgezeichnet wird die Stiftung Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf für die Implementierung „Behandlung im Voraus planen“ im Palliativnetzwerk der Stiftung. Mit dem Projekt werden Menschen dabei unterstützt, sich frühzeitig Klarheit darüber zu verschaffen, welche Form der medizinischen Behandlung sie für den Fall wünschen, dass sie sich in einer schweren gesundheitlichen Krise nicht mehr selbst äußern können – und wie sie ihre Wünsche, auch zur Entlastung der Angehörigen, unmissverständlich festlegen können. Speziell geschulte Gesprächsbegleiterinnen und -begleiter führen ausführliche Gespräche mit Patientinnen und Patienten, so dass Betroffene die Gelegenheit haben, komplexe medizinische Sachverhalte umfassend zu hinterfragen und Entscheidungen für sich persönlich zu treffen.

Ein Sonderpreis geht in diesem Jahr an die Ärztekammer Nordrhein sowie die AOK Rheinland/Hamburg für das Projekt „Ich kenn mich aus“. Ziel des Grundschulprojektes ist es, sozial benachteiligten Kindern, zum Beispiel Kindern mit einer Behinderung oder Kindern mit Deutsch als Zweitsprache, in ihren besonderen Lebenssituationen den Zugang zur medizinischen Vorsorge und Versorgung zu erleichtern.

Der Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen wird jährlich im Rahmen der Landesinitiative „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ vergeben. Die Landesinitiative wurde bereits 1994 auf Beschluss der Landesgesundheitskonferenz gegründet und fördert durch Aufzeigen und Verbreitung innovativer Ansätze und Umsetzungsstrategien die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in NRW. Die Vorauswahl der Preisträger des Gesundheitspreises trifft eine Jury der Landesgesundheitskonferenz, an der auch die Krankenhausgesellschaft NRW beteiligt ist. Die endgültige Entscheidung liegt bei Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Um den Gesundheitspreis 2016 haben sich 45 Institutionen mit 47 Projekten beworben.

Weitere Informationen zu den Preisträgern und dem Gesundheitspreis 2016 sind unter diesem Link abrufbar.