21. März 2016

Zu wenige Chirurgen in den OP-Sälen

XIII. Endoprothetikforum in Münster

Über 300 Mediziner aus Deutschland und dem benachbarten Ausland trafen sich am 11. und 12. März auf Gut Havichhorst vor den Toren Münsters zum jährlichen Endoprothetikforum der Raphaelsklinik. Seit dreizehn Jahren findet diese Tagung vor den Toren Münsters statt, die inzwischen zu den bedeutendsten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland zählt. In diesem Jahr standen aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet des künstlichen Kniegelenkersatzes im Fokus.
Neben aktuellen Entwicklungen bei den Materialien der künstlichen Gelenke und bei den OP-Techniken lag ein Schwerpunkt der Tagung auf der Vermeidung von Infektionen, ein Punkt, der gerade im Zusammenhang mit den vieldiskutierten resistenten „Krankenhauskeimen“ von großer Bedeutung ist.
Mit Besorgnis sehen die Organisatoren des Forums die zukünftige Versorgung der Patienten mit Ersatzprothesen. Wegen des stetig wachsenden Durchschnittalters der Bevölkerung und laufend verbesserter Operationsmethoden ist auch die Zahl der Kniegelenksprothesen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, aktuell liegt die Zahl bei über 100.000 Eingriffen pro Jahr. Doch auch die beste Prothese muss irgendwann ersetzt werden, bei künstlichen Kniegelenken ist dies im Schnitt nach 15 bis 20 Jahren der Fall. Da sich immer weniger Medizinstudenten für die Berufslaufbahn des Chirurgen entscheiden und auch pflegerisches Fachpersonal für die OPs fehlt, sehen die Experten in den Operationssälen zunehmend personelle Engpässe für die Zukunft voraus.