28. Januar 2011

St. Josef Krankenhaus Wiesdorf: Neuer Chefarzt der Geriartie

Dr. med. Ingo Reinecke M. Sc. übernimmt als Chefarzt die Akutgeriatrie und die geriatrische Tageskli

"Ich bin ein Beziehungsmensch", sagt Dr. Ingo Reinecke. Daher ist die Altersmedizin, die Geriatrie, sein beruflicher roter Faden, der er seit dem 1. Januar 2011 als Chefarzt der Akutgeriatrie im Leverkusener St. Josef Krankenhaus konsequent weiterspinnt. Geriatrische Patienten bleiben zwei bis drei Wochen im Krankenhaus, Arzt und Patient können sich kennenlernen. Auf 28 Jahre Berufserfahrung kann der 54-Jährige zurückblicken, damit hat er bereits die Anfänge der Geriatrie erlebt, die ein vergleichsweise junges Fachgebiet der Medizin ist. Vor gut 20 Jahren entwickelten sich die ersten Abteilungen in Deutschland, die sich auf die Behandlung der Krankheiten des Alters und ihre wechselseitigen Beziehungen untereinander beschäftigt. Nur fünf Universitäten in Deutschland haben einen eigenen Lehrstuhl für Altersmedizin.

Geriatrie ist Teamarbeit. "Das ist das spannende, aber zugleich das schwierige: alle unterschiedlichen Diagnosen eines Patienten zusammenzufassen", sagt Dr. Ingo Reinecke. Und dann die geeignete Therapie mit ganzheitlichem Ansatz zu finden. Geriatrie sei Querschnittsmedizin mit vielen Facetten. Damit das Ziel erreicht werden könne, möglichst viele Patienten wieder in das heimische Umfeld, die eigenen vier Wände einlassen zu können, arbeiten viele Berufsgruppen miteinander. Pflegende, Physiotherapeuten, Krankengymnasten, Logopäden, Ergotherapeuten, Sozialarbeiter und Seelsorger gehören neben den Ärzten zum Team. Dabei geht Dr. Reineckes Ansatz weiter: "Wichtig ist die Vernetzung mit allen, die sich um die Behandlung und die Betreuung alter Menschen kümmern." Dieses Netz will Dr. Reinecke in Leverkusen und Umgebung knüpfen, um die Versorgung der Senioren weiter zu optimieren.

Die Behandlung geht meist über die der akuten Erkrankung hinaus. "Das ist ein erweiterter Ansatz", sagt Dr. Ingo Reinecke, der in Düsseldorf studiert hat, aber schon viele Jahre in Köln lebt. Ältere Menschen erholen sich meist langsamer, Komplikationen sind häufiger, der Verlust der Selbständigkeit droht. Hier muss man aktivieren, mobilisieren und mit unterschiedlichen Therapieansätzen den Patienten wieder auf die Beine bringen. So könnten auch andere Krankenhäuser von dem Angebot des St. Josef Krankenhauses zurückgreifen - auch auf die Tagesklinik. Den Patienten dort stehen ärztliche, pflegerische und therapeutische Hilfe tagsüber zur Verfügung, die Abende und die Wochenenden können sie in ihrer gewohnten heimischen Umgebung verbringen.

Wichtige Impulse verspricht sich Ute Knoop, Geschäftsführerin im Kplus-Verbund, zu dem auch das St. Josef Krankenhaus gehört, von Dr. Ingo Reinecke. "Als sinnvolle Ergänzung möchten wir hier eine Geriatrische Rehabilitation in Leverkusen etablieren." Der neue Chefarzt bringt auch in dieser Hinsicht viel Erfahrung mit: In Köln baute er eine solche Reha auf und trug als Ärztlicher Leiter dort die Verantwortung.