18. Januar 2018

Knallige Graffiti-Kunst auf Leinwand

Kunstausstellung „IMENS“ im Knappschaftskrankenhaus

Sie sind erfrischend bunt, teils knallig, frech und jung: Die Bilder von Fabio Höhler entführen den Betrachter in fantastische Welten – mal unter Wasser mit grimmig dreinschauenden Haien, mal ins All zwischen Roboter und Planeten, aber am liebsten in die typische Ruhrpott-Szenerie, ganz pointiert mit Förderturm, S-Bahn und qualmende Schlote. Immer präsent in seinen Werken sind außergewöhnliche Perspektiven hervorgerufen durch eine fast schon übertrieben wirkende räumliche Darstellung sowie stark entfremdete Schriftzüge, wobei es sich meist um seinen Künstlernamen „Imens“ handelt. Der 21-jährige Bochumer widmet sich dem Graffitisprühen und bringt die Straßenkunst ganz legal mit einem Mix aus Spraydose und Edding auf Leinwand. Zu sehen sind seine Bilder unter dem Titel „IMENS“ bis voraussichtlich Mitte Mai im Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, im Gang zur Cafeteria.

Angefangen hatte die Liebe zum Graffiti mit einer Jugendsünde im Skaterpark. Fabio Höhler wollte die nackte Betonwand peppiger gestalten und wurde direkt erwischt. 500 Euro ärmer, besprüht er fortan lieber zu Hause Leinwände – ganz ohne Stress und Strafe. Den typischen Graffitistil brachte er sich selbst bei und setzt dabei auf das so genannte „Writing“. Hierbei bildet die Schrift das Basiselement der Bildkomposition und ist damit das zentrale Objekt, das in einen ästhetisch gestalteten Hintergrund eingebettet wird. „Meist können aber nur die Personen die Schrift entziffern, die selbst auch Graffitis machen“, erklärt Höhler, der diesen Umstand aber nicht als ein Manko erachtet. „Letztlich sollen meine Bilder einfach nur Spaß machen und gute Laune“. Und das schaffen sie, allein schon durch ihre intensive Farbgestaltung. Dafür greift er zu hochdeckender Farbe aus der Dose. Strukturen schafft er, indem er die Farbe mit Zeitung abtupft und seine geliebten „cleanen“ Linien zeichnet er mit Permanentstiften.

Überwiegend verwendet er ein sehr flaches Format für seine Bilder, das sehr viel breiter ist als hoch und orientiert sich damit genau an dem Größenverhältnis, in dem Graffitis in ihrer „natürlichen“ Umgebung, also an Wänden und Mauern, vorkommen. Und damit kennt er sich aus, schließlich hat er öfters schon legale Flächen besprüht und auch Auftragsarbeiten, wie das Verschönern von Garagentoren, erledigt.