02. Februar 2005

Regionaltreffen zum Thema Organspende und Organtransplantation

Die KGNW, Krankenkassenverbände in NRW, das Gesundheitsministerium und die DSO trafen sich zu einem Erfahrungsaustausch zum Thema Organspende

Auf Einladung aller Krankenkassen und ihrer Verbände in NRW, der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, dem Gesundheitsministerium und der Deutschen Stiftung Organspende trafen sich die Chefärzte und Verwaltungsleiter der Kliniken aus Mettmann, Remscheid, Solingen, Velbert und Wuppertal zum einem Informations- und Erfahrensaustausch zum Thema Organspende.
Die Transplantationszahlen sind im Jahr 2004 in NRW im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Deshalb stand sowohl die Analyse dieser Zahlen, als auch Maßnahmen zur Verbesserung der Situation auf der Tagesordnung.

NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer liegt das Thema sehr am Herzen: „Es sterben noch immer viele Menschen, während sie auf ein passendes Spenderorgan warten. Gleichzeitig wissen wir, dass die Bevölkerung der Organspende überwiegend positiv gegenübersteht. Wir müssen deshalb den Erkrankten die Chance auf ein weiteres Leben geben, indem wir die Meldepraxis aus den Kliniken verbessern.“

„Die Gespräche mit den Angehörigen sind sicherlich nicht leicht. Sie müssen ja auch direkt nach der Nachricht über den Tod des Ehemannes, der Tochter oder des Vaters geführt werden," so Sieghart Niggemann, Leiter der VdAK/AEV Landesbereichsvertretung Westfalen-Lippe und Mitorganisator des Treffens, „deshalb werben wir sehr für Organspendeausweise. Jeder von uns kann auf diesem Ausweis deutlich machen: Ja, ich spende im Falle meines Todes meine Organe - oder: Nein, ich möchte keine Organe spenden. Damit wäre den Angehörigen diese schwere Entscheidung abgenommen, die Ärzte und Pflegekräfte im Krankenhaus könnten schnell reagieren und alle gemeinsam könnten ein anderes Leben retten."

Durch spezifische Vorschläge und Verfahrensregeln zur Organisation und zum Ablauf der Organspende im Krankenhaus sowie Strategien zur Förderung der Öffentlichkeitsarbeit in der Praxis müssen alle Beteiligten dazu beitragen, eine stärkere Motivation für Organspenden in Nordrhein-Westfalen zu erreichen Darauf wiesen Horst Henke, Geschäftsführer des gastgebenden Helios Klinikums, und Prof. Johannes Jörg, Chefarzt für Neurologie und klinische Neurophysiologie des Helios Klinikums, als Vertreter der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser hin. Auch aufgrund der gesetzlichen Verpflichtungen stünden die Krankenhäuser in der Verantwortung, sich der Gemeinschaftsaufgabe Organtransplantation zu stellen und verantwortungsvoll dabei mitzuwirken.

Die Krankenkassen und ihre Verbände, die Krankenhausgesellschaft, das Gesundheitsministerium um die Deutsche Stiftung Organspende haben sich im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion Organspende zusammengefunden und werden weitere Veranstaltungen dieser Art organisieren. Das nächste Treffen findet am 13. April 2005 im Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen statt.

Ministerin Fischer war nach diesem Tag zuversichtlich: „Ich bin sicher, dass wir gemeinsam mit den Verantwortlichen der Krankenhäuser in NRW zu verbesserten Organisationsabläufen der Organspende kommen werden und damit den Menschen auf den Wartelisten helfen."